Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Wie sind Sie mit dem jungen Mann zufrieden, Herr Wenger?« erkundigte sich Baron Friedrich von Kant bei seinem Stallmeister. Robert Wenger mußte nicht lange überlegen, um die Frage zu beantworten. »Ich kann nur sagen, wir sind sehr zufrieden mit Markus, Herr Baron. Er kann gut mit Pferden umgehen, selbst mit den bekannt schwierigen. Und er hat auch keine Schwierigkeiten damit, sich etwas sagen zu lassen. Er kommt mit den anderen gut zurecht, beansprucht keine Sonderstellung. Sie wissen ja, daß das meine Befürchtung war.« Baron Friedrich nickte. Seine Frage hatte sich auf Markus von Burgfels bezogen, den Sohn seines alten Freundes Carl von Burgfels. Dieser hatte ihn gebeten, Markus ein Praktikum auf Schloß Sternberg zu ermöglichen. »Er braucht eine feste Hand, Fritz. Markus hat gute Anlagen, aber er ist leichtsinnig, er muß lernen, Verantwortung zu übernehmen.« Natürlich hatte der Baron die Bitte seines Freundes nicht erfüllt, bevor er mit dem Stallmeister gesprochen hatte. Robert Wenger war ein überaus tüchtiger Mann von noch nicht einmal dreißig Jahren, der ausgezeichnete Arbeit leistete - aber dazu mußte man ihm freie Hand lassen, und das tat der Baron. Also hatte er ihm das Problem vorgetragen, und der junge Stallmeister war einverstanden gewesen, es probeweise mit Markus von Burgfels als Praktikanten zu versuchen. »Ich bin froh, daß Sie ihn so positiv einschätzen«, erklärte der Baron, aufrichtig erleichtert. »Es wäre sehr unangenehm für mich gewesen, meinem Freund Carl sagen zu müssen, daß Markus nicht bleiben kann.« Robert Wengers Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.