Der moderne Mensch ist umgeben von Systemen, die immer komplexer werden, und Entwicklungen, die sich immer rasanter vollziehen. Im Kollektiv erfolgreich und zu immer Grösserem bereit, bleibt er als Individuum oft ratlos: Wie sollen wir uns orientieren angesichts der Fülle an Lehren und Irrlehren, denen wir ausgesetzt sind?
Das Buch zeigt, wie weit wir einst ohne Hightech die Welt erkunden konnten und stellt dieser "naiven" Welt die Dimensionen und Folgen der Entwicklungen in Naturwissenschaft und Technik gegenüber, bei der die Systeme übermenschlich gross und die Computer immer überlegener werden. Es schildert, wie wir von Kopernikus, Darwin und Freud, von künstlicher Intelligenz und Bioinformatik neu positioniert wurden oder in unserer Epoche gerade werden.
Darüber hinaus zeigt es, wie schwer es uns fällt, Unsinn und Realität zu unterscheiden, und wie wenig es (meistens) bedeutet, wenn Menschen etwas "wissen". Das Buch definiert als Mass eine wissenschaftliche Härteskala, deren Skala von 3 bis -3, von fest über weich bis zu bösartig, reicht - "denn menschlich Dummes und übermenschlich Präzises liegen in unserer Gesellschaft oft hart nebeneinander, und viele Menschen können es nicht unterscheiden". (Walter Hehl)
- mit vielen Beispielen u. a. aus Physik, Astronomie, Biologie, Evolution, Informationstechnologie, Medizin, Philosophie
- einfache Erläuterungen von Schlüsselbegriffen, häufig mit Grafiken kombiniert
- ausführliches Glossar: von Amara-Gesetz über Emergenz bis subjektiver Zufall und technologische Singularität
Inhaltsverzeichnis
1;Inhaltsverzeichnis;7 2;Vorwort;15 3;1 Der Weg bis Newton und Darwin die schwierige Reise zum Besten,was noch menschlich ist;21 3.1;1.1 Die Antike: Von naiv bis raffiniert naiv;21 3.1.1;1.1.1 Wer und was ist naiv? Eine (uns) verletzende Definition;21 3.1.2;1.1.2 Das ganz naive astronomische Weltbild:Die Welt ist flach, der Himmel eine Halbkugel;23 3.1.3;1.1.3 Das raffinierte naive astronomische Weltbild:Ein Uhrwerk von Kreisen (auf Kreisen (auf Kreisen)) oder Kugeln;28 3.2;1.2 Der Übergang: Von Alhazen und Bacon zu Kopernikus, Kepler und Galilei;30 3.2.1;1.2.1 Das revolutionäre geometrische Weltbild: Kopernikus, Brahe und Kepler.Von versetzten Kreisen zu ketzerischen Ellipsen;30 3.2.1.1;1.2.1.1 Die halbe Revolution und die erste Kränkung der Menschheit;30 3.2.1.2;1.2.1.2 Das Reale bricht in die idealisierte Weltordnung ein:Nicht ewig und keine Kreise;34 3.2.2;1.2.2 Das revolutionäre dynamische Weltbild I: Galilei versus Aristoteles;39 3.2.3;1.2.3 Die erste Generation des Fernrohrs:Einblicke und doppelter Streit zu einer Erfindung;46 3.2.4;1.2.4 Das Mikroskop;54 3.2.5;1.2.5 Experimente zum direkten Nachweis von Erddrehung und Erdbewegung;54 3.2.5.1;1.2.5.1 Die Erddrehung wie beweist man sie direkt?;54 3.2.5.2;1.2.5.2 Die Erdbewegung um die Sonne wie beweist man sie direkt?;56 3.2.6;1.2.6 Das revolutionäre dynamische Weltbild II:Newton und das klassische Weltbild;58 3.2.7;1.2.7 Vom idealen Gesetz zur Realität . und umgekehrt:Die richtige Idealisierung;65 3.2.8;1.2.8 Newton mit Zeitgeist und Alchemie;69 3.2.9;1.2.9 Ergänzungen zur klassischen Physik: Energiesatz, Entropie und Chaos;71 3.2.9.1;1.2.9.1 Was ist Energie und was bleibt eigentlich erhalten?;71 3.2.9.2;1.2.9.2 Perpetuum Mobile als Wunschtraum und pseudowissenschaftliche Idee:Negativ formuliert, aber mächtig;72 3.2.9.3;1.2.9.3 Was ist Entropie?;77 3.2.9.4;1.2.9.4 Was sind Atome nur eine metaphysische Idee oder wirklich?;78 3.3;1.3 Das klassische Weltbild der Biologie;81 3.3.1;1.3.1 Die Entstehung des Lebens:
Schöpfung, Spontanzeugung? Oder ewig?;82 3.3.1.1;1.3.1.1 Schöpfungsdaten und Junge Erde Lehre;83 3.3.1.2;1.3.1.2 Spontanzeugung des Lebens;87 3.3.1.3;1.3.1.3 Panspermie Lebenssporen auf Reisen?;89 3.3.2;1.3.2 Die Entstehung des Lebens:Chemische und biologische Evolution vor Darwin;91 3.3.2.1;1.3.2.1 Von der Trennung anorganischorganisch zur Verknüpfung;91 3.3.2.2;1.3.2.2 Die Systematik von Linné wissenschaftlicher Ansatz und eine Vorstufe;91 3.3.2.3;1.3.2.3 Chemische Evolution vorausgeahnt;94 3.3.2.4;1.3.2.4 Biologische Evolution vor Darwin;94 3.3.2.5;1.3.2.5 Zwischenbemerkung: Probleme vor der wissenschaftlichen Erkenntnis;100 3.3.3;1.3.3 Charles Darwin und die Evolution;101 3.3.3.1;1.3.3.1 Die (naive, wunderbare) Entdeckung;101 3.3.3.2;1.3.3.2 Das Überleben von Gruppen und Systemen: Gesetze des Zusammenlebens;103 3.3.4;1.3.4 Einige Ideen zum Verständnis der Evolution und Anwendungen;105 3.3.4.1;1.3.4.1 Virtuelle Verrückungen Mechanik der Evolution;105 3.3.4.2;1.3.4.2 Evolutionäre Mathematik;106 3.3.4.3;1.3.4.3 Philosophisch: Die Evolution versteht nichts, braucht nichts zu verstehen!;106 3.3.5;1.3.5 Nach Darwin: Von Mendel und Häckel zur modernen Evo-Devo-Biologie;107 3.4;1.4 Sigmund Freud et al. und die Ahnung des Unbewussten;111 3.5;1.5 Der Zeitgeist der Vormoderne im 19. Jahrhundert: An der Grenze von Naivität zum Übermenschlichen;111 3.5.1;1.5.1 Zum Zeitgeist der Jahrhundertwende um 1900;111 3.5.2;1.5.2 An der Grenze zum Nichtnaiven und Übermenschlichen;114 4;2 Un- und übermenschlich: Wo wir heute stehen;117 4.1;2.1 Dimensionen, zu gross oder zu klein, und die unmenschliche Genauigkeit von Messungen;118 4.1.1;2.1.1 Grosse Dimensionen: Erde Sonnensystem Galaxis Universum;118 4.1.1.1;2 1.1.1 Die Erde;118 4.1.1.2;2.1.1.2 Das Weltall kosmische Dimensionen;119 4.1.1.3;2.1.1.3 Von der Galaxis zum Universum;120 4.1.2;2.1.2 Die kleinen Grössendimensionen;121 4.1.3;2.1.3 Zeiten;125 4.1.4;2.1.4 Mengen, Massen und Anzahl;125 4.1.5;2.1.5 Dimensionen in der Computertechnol
ogie;126 4.1.5.1;2.1.5.1 Hardware: Chip- und Kommunikationstechnologien;126 4.1.5.2;2.1.5.2 Software: Die Grösse der technischen Seele;131 4.1.6;2.1.6 Übermenschlich genaue Messungen: Beispiele;134 4.1.6.1;2.1.6.1 Astronomie: Das Finden extrasolarer Planeten und Winkelgenauigkeit wie scharf kann man (übermenschlich) sehen?;135 4.1.6.2;2.1.6.2 Physik: Der Mössbauereffekt und geringe Frequenzunterschiede;138 4.1.6.3;2.1.6.3 Physik: Zeitmessungen mit Atomuhren;139 4.1.6.4;2.1.6.4 Astrophysik: Eine beinahe mystische Präzisionsmessung die kosmische Hintergrundstrahlung als messbarer Überrest vom Urknall;140 4.2;2.2 Die Grundbegriffe sind nicht zu fassen Demontage auf der grossen und kleinen Skala:Materie, Raum und Zeit;143 4.2.1;2.2.1 Raum, Zeit und Geschwindigkeit;143 4.2.2;2.2.2 Eine Reise nahe der Lichtgeschwindigkeit;147 4.2.3;2.2.3 Gravitation und der Raum im Grossen: Die allgemeine Relativitätstheorie;152 4.2.3.1;2.2.3.1 Licht, Gravitation und Raumkrümmung;153 4.2.3.2;2.2.3.2 Uhren und Gravitation: Wer versteht dies?;158 4.2.3.3;2.2.3.3 Schwarze Löcher;159 4.2.4;2.2.4 Einiges, von dem wir wissen, dass wir es nicht wissen;161 4.2.5;2.2.5 Die atomare Dimension: Atome was sind sie?;163 4.2.5.1;2.2.5.1 Der philosophische Begriff des Atoms;163 4.2.5.2;2.2.5.2 Die Kleinheit der Atome;167 4.2.6;2.2.6 Einige Merkwürdigkeiten der Quanteneffekte;169 4.2.6.1;2.2.6.1 Teilchen und Welle, ein Ort, aber kein Weg?;169 4.2.6.2;2.2.6.2 Die Schrödinger Katze;173 4.2.6.3;2.2.6.4 Quanteninformatik: Anwendungen der Verschränkung;176 4.2.6.4;2.2.6.3 Verschränkung und Zufall;175 4.3;2.3 Digitale Welt: Ist die Welt selbst ein Computer?;178 5;3 Sicherheit und Unsicherheit und wie sie (vielleicht) zu unterscheiden sind;183 5.1;3.1 Unser Hang zum Falschen: Beispiele von Pseudolehren und Lehren daraus;183 5.1.1;3.1.1 Alchemie und Goldmacherkunst;184 5.1.2;3.1.2 Astrologie;187 5.1.3;3.1.3 Welteislehre;191 5.1.4;3.1.4 Strahlen und Kraftorte;196 5.1.4.1;3.1.4.1 Strahlen und Radioaktivität: Vom Wu
ndermittel zur Bedrohung;197 5.1.4.2;3.1.4.2 Erdstrahlen;197 5.1.5;3.1.5 UFOs und das Marsgesicht:Zeichen der Aliens mit allen Anzeichen von Pseudolehren?;198 5.2;3.2 Psychologie, die verführt;203 5.2.1;3.2.1 Carpentereffekt und ideomotorisches Prinzip;203 5.2.2;3.2.2 Kohnstammeffekt;204 5.2.3;3.2.3 Der gefühlte und gemessene Kraftort;204 5.2.4;3.2.4 Warum wird um Gottes Willen dies alles geglaubt?;207 5.2.4.1;3.2.4.1 Die trügerische Welt der eigenen Wahrheit;207 5.2.4.2;3.2.4.2 Der Cargokult-Effekt;209 5.2.4.3;3.2.4.3 Der Barnum-Forer-Effekt: Barnumaussagen und andere Selbsttäuschungen;210 5.3;3.3 Irrtümer in der Wissenschaft;213 5.3.1;3.3.1 N-Strahlen;213 5.3.2;3.3.2 Die Marskanäle;215 5.3.3;3.3.3 Die kalte Fusion;217 5.3.4;3.3.4 Viele Irrwege, nur selten wird die Pseudolehre doch Lehre;218 5.4;3.4 Hilfen und Fallstricke auf dem Weg;221 5.4.1;3.4.1 Die experimentelle Methode;222 5.4.2;3.4.2 Verwirrende Experimente mit Zufall, Chaos und Statistik;225 5.4.2.1;3.4.2.1 Die pragmatische Aufhebung der Kausalität: Der Schmetterlingseffekt;226 5.4.2.2;3.4.2.2 Statistik in der klassischen Physik, im Internet oder mit Menschen;229 5.4.2.3;3.4.2.3 Die Randomisierungsproblematik: Wo bekommt man echten Zufall?;230 5.4.2.4;3.4.2.4 Alles richtig, trotzdem falsch: Das simpsonsche Paradoxon;231 5.4.2.5;3.4.2.5 Falsche Positive und Negative: Die richtige Klassifizierung von Menschen;232 5.4.3;3.4.3 Mathematische Modelle denken für uns:Von Modellen, Ockhams Rasierer und dem Hasen Harvey;234 5.5;3.5 Der Vorschlag einer Härteskala für (Pseudo-)Wissenschaft: Die Scientific Hardness;239 5.6;3.6 Sicherheit und Unsicherheit in der Medizin;247 5.6.1;3.6.1 Besondere Schwierigkeiten;247 5.6.2;3.6.2 Ein 200 Jahre altes Beispiel: Die Homöopathie Heilen mit Nichts;249 5.6.3;3.6.3 Wissen in der Medizin:Evidenzbasierte Medizin, bayessche Netzwerke und Genetik;254 5.7;3.7 Futurologie Wissen über die Zukunft;258 5.7.1;3.7.1 Vorhersagen: Richtig, falsch und ganz falsch;258 5.7.2;3.7.2 Schwarze Schwä
ne;262 6;4 Desillusionierung und Neupositionierung: Von Kopernikus zur Singularität;265 6.1;4.1 Unsere laufende Entthronung: Die Geschichte als Kopernikanisierung;265 6.1.1;4.1.1 Das Gesamtbild der Kränkungen;266 6.1.2;4.1.2 Der Computer als Ebenbild, Mitbewerber und Bedrohung;271 6.1.2.1;4.1.2.1 Wo stehen die Computer?;272 6.1.2.2;4.1.2.2 Ein ganz äusserliches Computermodell des Geistes;273 6.1.2.3;4.1.2.3 Künstliche Intelligenz speziell und allgemein;275 6.1.2.4;4.1.2.4 Noch weiter: Kreativität und Computer?;284 6.1.2.5;4.1.2.5 Der letzte Schritt? Bewusstsein und Computer;289 6.1.2.6;4.1.2.6 Computer treffen tödliche Entscheidungen;300 6.1.3;4.1.3 Ausserirdisches intelligentes Leben das nähme uns (beinahe) den Rest!;303 6.1.3.1;4.1.3.1 Wir nähern uns ausserirdischem Leben;303 6.1.3.2;4.1.3.2 Das anthropische Prinzip, unsere einzigartige Vergangenheitund die Zukunft;309 6.2;4.2 Wir alle verstehen alles und nichts, eher nichts;311 6.2.1;4.2.1 Was können wir verstehen? (Teil I);311 6.2.1.1;4.2.1.1 Wir sind und bleiben Jäger und Sammler;312 6.2.1.2;4.2.1.2 Immanuel Kant war 200 Jahre zu früh;314 6.2.2;4.2.2 Paradigmenwechsel (d.h. Verstehen) an einem simplen Beispiel:Die Elektrizitätslehre im Barock;316 6.2.3;4.2.3 Was können wir verstehen? (Teil II);319 6.2.3.1;4.2.3.1 Modelle als Konstruktionsanweisungen;319 6.2.3.2;4.2.3.2 Architektur grosser Systeme;321 6.2.3.3;4.2.3.3 Emergenz als zentraler Begriff;323 6.2.3.4;4.2.3.4 Lehren des Schichtenmodells;327 6.2.4;4.2.4 Verstehen nur per Computer: Der Computer versteht die Welt für uns;329 6.2.4.1;4.2.4.1 Einfach ist die Ausnahme: Keine Platonizität alles wechselwirkt!;330 6.2.4.2;4.2.4.2 Ist die Welt ein Computer? Oder ist der Computer die Welt?;333 6.2.4.3;4.2.4.3 Der Computer als wachsendes Werkzeug der Erkenntnis;334 6.2.4.4;4.2.4.4 Verstehen durch Nachbau (Operationalismus);335 6.3;4.3 Desillusioniert, und nun? Wie geht es weiter?;337 6.3.1;4.3.1 Welche Kränkung ist ernsthaft?;338 6.3.1.1;4.3.1.1 Wir wollen der König
(oder die Königin) bleiben;338 6.3.1.2;4.3.1.2 Die Maschinen werden immer mehr und immer überlegener;341 6.3.1.3;4.3.1.3 Die technologische Singularität Kränkung oder Heil?;343 6.3.1.4;4.3.1.4 Haben Computer Gefühle? Eine naive Frage?;349 6.3.2;4.3.2 Die Kränkung der Geisteswissenschaften;353 6.3.2.1;4.3.2.1 Was sind Geisteswissenschaften?;353 6.3.2.2;4.3.2.2 Die Mathematik ist übermenschlich;353 6.3.2.3;4.3.2.3 Der gemeine Unterschied aber niemand kann etwas dafür;354 6.3.3;4.3.3 Fragen zum Leben als Naiver (d.h. als Mensch);359 6.3.3.1;4.3.3.1 Weil wir selbst Computer sind: Freier Wille;359 6.3.3.2;4.3.3.2 Weil wir selbst Computer sind: Unsere Identität;361 6.3.3.3;4.3.3.3 Weil wir so naiv sind: Wie wir mit Unbekanntem umgehen;363 6.3.3.4;4.3.3.4 Weil wir so naiv sind: Was ist an den Grenzen? Gott?;367 6.3.3.5;4.3.3.5 Intelligentes Design anstelle von Evolution ist sinnlos;369 6.3.3.6;4.3.3.6 Intelligentes Design in der Kosmogonie und das Multiversum;375 6.3.3.7;4.3.3.7 Weil wir so naiv sind: Gott als der persönliche Gott;379 6.3.3.8;4.3.3.8 Naivität, Wissenschaft und Spiritualität: Das ozeanische Gefühl;382 7;5 Schlussgedanken und das Wichtigste (Executive Summary);387 8;6 Anhang;399 8.1;6.1 Verwendete besondere Begriffe: Beinah-must-know-Ausdrücke;399 8.2;6.2 Ausgewählte Referenzen;405 9;Dank;408 10;Register;409