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Tiefgreifend und bewegend - dieses Buch ist einfach so
viel mehr, als nur ein Krimi! Kriminalromane stehen
normalerweise nicht ganz oben auf meiner Leseliste, aber
seit dem Moment, an dem ich den Auftakt der Reihe rund um
Kommissar Kimmo Joentaa in die Hand bekam, bin ich ein
großer Fan von Jan Costin Wagners mitreißenden Werken.
Kein Wunder, dass er bereits mit dem Deutschen Krimipreis
ausgezeichnet wurde, immerhin bietet Wagner den Lesenden
wirklich außergewöhnliche Crime-Storys. So auch in dem
fünften Band 'Tage des letzten Schnees': Um einen
Doppelmord aufzuklären, muss der finnische Kommissar
Joentaa verschiedenste Schicksalsfäden verknüpfen. Und
obwohl der Fall ihn vor unfassbare Rätsel stellt, wird dem
Ermittler schnell klar, dass es hier um weit mehr geht,
als nur die Suche nach einem Mörder. Wer, wie ich, auf
Kriminalgeschichten steht, die nicht mit übermäßig Blut
und Brutalität zu überzeugen versuchen, sondern bei denen
Sprache, Charaktere und eine bewegende Storyline im
Vordergrund stehen, wird an diesem Buch definitiv nicht
vorbeikommen. Der deutsche Autor, der seine zweite Heimat
in Finnland gefunden hat, beweist ein berührendes Gespür
für die typisch skandinavische, melancholische Atmosphäre
und einen stimmungsvollen Stil, der beim Lesen auf jeden
Fall seine Spuren hinterlässt. Wagners Worte versprühen
gleichzeitig Trauer und Hoffnung und haben mich bis zur
letzten Seite hin gefangengenommen. Was soll ich noch
sagen? Am Ende habe ich das Buch zur Seite gelegt und mir
gedacht: 'Wow - ist das gut!'
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Die Morde, die jeder begeht Jan Costin Wagners neuer Kimmo-Joentaa-Roman ist eine hochspannende und zutiefst intensive Elegie auf den Tod in einer aus den Fugen geratenen Welt
Anfang Mai, im finnischen Turku fällt der letzte Schnee. Kimmo Joentaa wird gleich zwei Mal gerufen: an einen Unfallort, an dem eine Elfjährige durch einen Unbekannten ums Leben gekommen ist, und an einen Tatort, an dem zwei unbekannte Tote auf einer Parkbank liegen, als würden sie schlafen. Für den Vater des bei dem Unfall verstorbenen Mädchens wird Kimmo Joentaa zum Begleiter in der Trauer, während er gleichzeitig daran arbeitet, die Unfallflucht und den Doppelmord aufzuklären. Die Ermittlung führt Joentaa in ein fatales Beziehungsgeflecht, das Menschen, die ursprünglich nichts verband, schicksalhaft zusammengeführt hat: einen Architekten, der den festen Glauben an die Symmetrie des Lebens verliert, einen Schüler, der unaufhaltsam auf einen Amoklauf zusteuert, eine junge Frau, die versucht, der Armut zu entkommen, und einen Investmentbanker, der sich im Dickicht seines Doppellebens verliert. Als Kimmo Joentaa die Linien, die diese Menschen verbinden, schließlich zu erkennen beginnt, ist es fast zu spät. Und erst dann begreift er, dass seine große Aufgabe nicht die Suche nach einem Doppelmörder ist, sondern eine, die ihm noch bevorsteht ...