Die Leiden des jungen Werthers erzählt die unglückliche Liebesgeschichte zwischen Werther und Lotte über den Zeitraum vom 04. Mai 1771 bis Hl. Abend des folgenden Jahres. Werther lernt die bereits fast verlobte Lotte bei einer Tanzveranstaltung kennen und verliebt sich sofort in sie. Daran ändert sich auch nichts, nachdem Lotte ihm noch am selben Abend von Albert, ihren Verlobten, erzählt. Seit diesem Abend versucht ihr so viel Zeit mit ihr zu verbringen, wie es ihm und ihr nur möglich ist.
Als Albert von einer Geschäftsreise zurückkommt, freundet er sich mit Albert an und es entsteht eine Art Dreiecksgeschichte, jedoch ändert sich nun die Stimmung Werthers. Um Abstand zu gewinnen, verlässt er für eine Zeitlang das Dorf und arbeitet bei Hofe. Hier fühlt er sich jedoch nicht zugehörend und kehrt nach einiger Zeit wieder zurück.
Albert und Lotte sind zwischenzeitlich verheiratet und dennoch besucht Werther Lotte immer wieder, bis Lotte ihn, auf Wunsch von Albert, bittet, erst in vier Tagen zu Weihnachten wieder zu kommen. Werther besucht sie aber bereits wieder vor Weihnachten. Hier kommt es zu einer Szene in der beide von Ihren Gefühlen überwältigt werden. Doch bevor Lotte sich ihm hingibt, kann sie sich von ihm lösen. Jetzt bemerkt Werther, dass er Lotte niemals sein eigen nennen werden kann und beschließt, sich mit einer von Albert ausgeliehenen Pistole, die Lotte, dem von Werther geschickten Knaben, aushändigt, das Leben zu nehmen.
Die Geschichte wird in Form eines Briefromans erzählt, die gegen Ende vom Kommentar des fiktiven Herausgebers abgelöst wird. Im Gegensatz zur sehr emotionalen Form der Briefe bleibt der Kommentar am Ende sehr sachlich. Dieser Gegensatz bewirkt, dass diese Briefe den Eindruck erwecken, als ob sie tatsächlich real wären. Hinzu kommt, dass Namen und Orte in den Briefen zensiert sind, um den Eindruck zu erwecken, dass angeblich real existierende Personen zu schützen wären.
Mir hat diese Liebesgeschichte sehr gefallen. Nicht nur wegen des Inhalts und der Beschreibung dieser aussichtslosen Hingabe von Werther an Lotte, sondern auch wegen der emotionalen Sprache. Ganz besonders hat mir gefallen, wie Werther Albert versucht zu erklären, dass eine Krankheit, die zum Tode führt, sowohl auf den körperlichen als auch auf den seelischen Zustand zutreffend sein kann (Brief vom 12. August 1771). Ich habe noch nie so gut erklärt bekommen, warum eine Depression zum Tode führen kann.
5 von 5 Sternen.