Wer mit seinen eigenen Emotionen vertraut ist, strahlt wirkliche Souveränität aus und versteht seine Mitarbeiter emotional. Dagegen beeinträchtigt das Fehlen von Emotionalität die Motivation und die Leistungsbereitschaft. Das Buch ebnet mit vielen konkreten Empfehlungen den Weg zu einer menschlichen Führungskultur.
Vielleicht mag es manchem zunächst etwas widersinnig erscheinen, die Führungsqualität eines Managers mit seiner Emotionalität in Verbindung zu bringen. Trägt doch Führen für viele Zeitgenossen ein Anspruchsprofil, das harte Auto rität, klare Rationalität und intellektuelle Souveränität erken nen lassen sollte. Gewiß werden auch diese Mosaiksteine im Persönlichkeitsbild des einen oder anderen Führenden zu finden sein. Doch das, was einen Führenden wirklich menschlich sein läßt, ist seine emotionale Ausstrahlung. Wie häufig stehen sich in meinen Seminaren durch die Teilneh menden personifizierte Rationalität und Emotionalität ge genüber. Am überzeugendsten jedoch wirkt stets jener Redner, der sich in seinem wahren Menschsein zu erkennen gibt. Allerdings bilden diese Sprechenden einen nur kleinen Kreis. Dagegen erlebe ich immer wieder Führungskräfte, denen es gelingt, einem eindeutig emotional-ethisch orien tierten Vortragsthema (, , Familie", »Sterbehilfe", , , Profisport") die letzten intellektuellen Abstraktionswindungen abzutrot zen. Es ist schon erstaunlich, mitzuerleben, welche Barrieren die Angst vor Gefühlen in einem Führenden errichten kann. Diese und viele andere Beobachtungen haben mich geleitet, als ich mich entschloß, dieses Buch zu konzipieren. Es ist meine Absicht, das Thema , , Fühlen" nachdrücklich aufzu greifen und es als das seelische Fundament unseres Mensch seins schlechthin darzustellen. Führende verdanken ja ihre hierarchische Akzeptanz der Tatsache, daß es Menschen gibt, die sich - mehr oder Vorwort weniger gern - führen lassen. Denn aus seinem bloßen Dasein heraus ist ein Mensch noch lange kein Führender.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort. - Einleitung: Über das Psychische. - Was bedeutet Psyche ? . - Das Psychische und die Evolution. - 1. Fühlen Die Ur-Berührung mit dem Leben. - Über die Entstehung von Gefühlen. - Über Lust und Unlust. - Angst als Ur-Berührung. - Führen ist emotionales Gestalten. - 2. Selbst-Wert-Gefühl und Persönlichkeitsentfaltung. - Zuwendung als emotionales Elementarerlebnis. - Schritte in das Leben. - Die metaphysische Dimension des Selbstwertes. - 3. Nonverbale Erscheinungsweisen des emotionalen Ausdrucks. - Die Mimik. - Lachen und Weinen. - Das Gestische. - Die Stimmführung. - 4. Die Souveränität im Umgang mit eigenen Gefühlen. - Das Zulassen von Gefühlen. - Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte. - Privatheit im Umgang mit Gefühlen. - Fühlen und Handeln. - 5. Die Souveränität im Umgang mit Gefühlen der Gefährten. - Nähe und Distanz. - Empathie und Dialog. - 6. Führungskrisen sind Vertrauenskrisen. - Die grundlegende Bedeutung der Krise. - Psychische Abwehrmechanismen bei Führenden. - Resignation und innere Kündigung. - 7. Der emotional belastete Führende. - Alexithymie Die Sprachlosigkeit der Seele. - Der narzißtische Führende. - Ironie, Sarkasmus und Zynismus des Führenden Daseinsgier (Pleonexie) und. - Verlust der Lebensfreude (Anhedonie). - Schlußbetrachtungen. - Anmerkungen. - Der Autor. - Stichwortverzeichnis.