In Thunderhead breiten die Autoren den Mythos einer frühen spanischen Expedition zur sagenumwobenen Stadt Quivia und das Leben des ausgestorbenen Indianerstamms der Anasazi samt überlieferter Artefakten und Ritualen aus. Kritisch gewähren sie außerdem einen Eindruck in eine Museumspolitik, bei der es vor allem darauf anbekommt, sich einen Namen zu verschaffen. Zu Anfang deuten Preston/Child den Schrecken nur an und widmen sich ausführlich der Entstehung einer Expedition. Ein reizvoller Vorlauf für den Horror, der die Leser erwartet. Dass das Entsetzen stilbildend bei Preston/Child ist, wissen seine Hörer. Es sind die Launen der Natur, die Mutationen, die im Dunklen überlebt haben, die plötzlich ans Tageslicht brechen. Das Strickmuster bleibt gleich. Es führt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse mit archaischen Strukturen zusammen, mischt Aberglaube mit der Naturwissenschaft und betont zumeist, wie brüchig, wie nah am Abgrund die Menschheit lebt. Nora, die Tochter eines verschollenen Archäologen begibt sich mit einem Trupp interessanter Forscher auf die Spur nach der sagenumwobenen Stadt Quiviva. Ähnlich dem Atlantis-Mythos verspricht ihre Entdeckung Erkenntnisse, in deren Besitz Wissenschaftler unbedingt kommen wollen. Preston/Child gelingt es, Interesse für die Archäologie zu wecken, ihrer Arbeitsweise nachzugehen, Gefahren wie Erkenntnisse gegeneinander abzuwägen. Indem die Expedition nicht direkt zurück ins Museum zurück führt, sie erst einen Abgrund an Schrecken durchschreiten muss, die Vergangenheit als etwas erscheint, das man besser hätte ruhen lassen, beweist einmal mehr das Wissenschaft egal wie sie betrieben wird, nicht immer die gewünschten Ergebnisse erzielt. Preston/Child wissen das. Ihre Bücher beinhalten immer eine unterschwellige Warnung. Doch wenn sie so kenntnisreich und spannend vorgetragen wird, folgen wir den Autoren nur zu gern.