Diese Geschichte hält sich. Ehepaare gehört zu Updikes erfolgreichsten Romanen, besitzt kein Verfallsdatum. Seine Frische bezieht sie aus der Tatsache, daß sie einfach in jede Zeit, in jedes Milieu, in jede Landschaft zu verpflanzen ist. Man braucht lediglich, eine Handvoll Paare, die viel erreichet haben oder erreichen wollen, die sich einnisten und beabsichtigen, daß alles so bleibt, wie es ist. Irgendwann taucht dann ein Wolf im Schafspelz auf oder sitzt bereits mitten unter ihnen, einer, der sich das nimmt, was ihm nicht zusteht, einer, der beginnt die anderen mit seiner Unruhe anzustecken. Lug, Betrug, Sex führt uns John Updike seit Jahrzehnten vor Augen, sind zutiefst menschliche Eigenschaften, die den Menschen nicht nur sich selbst betrügen lassen, ohne die der Mensch als Gattung vermutlich nicht existieren würde. Zehn Ehepaare dem Sex im Spiel, im Rausch, der Hoffnung verfallen, ersparen sich den Therapeuten, indem sie sich treiben lassen. Amüsant in den Niederlagen und verloren, bei jenen, die sich verlassen fühlen. Und so geht so manches Eheleben als Paar zu Ende, um festzustellen, daß man alleine gar nicht so gut zurechtkommt. Was die Grundlage zum Zusammenschluß eines neuen Paars bildet. Nicht: Bis daß der Tod euch scheidet, muß es heißen, sondern: bis der Tag euch scheidet, an dem ihr euch zu langweilen beginnt.