Texte zum Sprechen bringen - dies erfordert philologische Genauigkeit ebensowohl wie interpretatorischen Weitblick, beides Tugenden, die Paul Sappler in hervorragendem Maße auszeichnen. Dem hiermit vorgegebenen Leitbild suchen die über 30 Aufsätze der Paul Sappler zu seinem 70. Geburtstag gewidmeten Festschrift nahezukommen. Sie stammen von älteren wie jüngeren Kolleginnen und Kollegen des Jubilars, und ihre Schwerpunkte liegen auf dessen eigenen Interessensgebieten: höfische Lyrik, höfische und heroische sowie Kleinepik, mittelalterliches und frühneuzeitliches Schauspiel, Textedition und Kommentierung, Lexikographie; einzelne Beiträge gehen durchaus im Sinne von Paul Sappler über die engeren mediävistischen Fachgrenzen hinaus. Wie sie in ihrer thematischen Breite die Interessenvielfalt des Jubilars spiegeln, so verbinden sie sich alle zu einem polyphonen Ausdruck der Dankbarkeit dafür, dass Paul Sappler sich über Jahrzehnte unermüdlich und nachhaltig für das Fach und nicht zuletzt für die mit ihm gemeinsam Tätigen eingesetzt hat.
Inhaltsverzeichnis
1;Frontmatter;1 2;Inhalt;7 3;Die Kadenz eine metrische quantité négligeable?;11 4;Versus de despectu sapientis;29 5;Narziß und Venus;45 6;Die Köche in Walthers Spießbratenspruch (L. 17,11);59 7;Eine bezzerunge Neidharts?;75 8;Die Spruchtöne Marners;91 9;Sprachspiel und Differenz;99 10;der herzoge Liddamus;117 11;Durchkreuzte Pläne, undurchschaubare Intentionen;129 12;Wer sieht wen?;141 13;Hamhleypa Skaldik als Verwandlungskunst;153 14;Zur Genese eines Herrscher-Mythos am Beispiel des serbischen Fürsten Lazar;165 15;Erzählen als Therapeutikum?;181 16;Der Ritter in der Maultierhaut;193 17;Grauzonen;205 18;Der Blick zurück in Texten vom Alten Testament bis ins Spätmittelalter;219 19;Einige Bemerkungen zu übersetzten Namen* in der Diemeringen-Version von Mandevilles Reisen;229 20;Ästhetik des Bösen;241 21;Von der Spiel- zur Lesehandschrift;259 22;Hurenkomödie oder politische Dichtung?;271 23;Die Editionen der Klage Hartmanns von Aue;283 24;Eine Augsburger Ordnung aus dem 14. Jahrhundertfür die Schiff-Fahrt auf dem Lech;303 25;Die Innsbrucker Spielhandschrift;307 26;Ein spruch von einer geisterin von Rosenplüt, vier Priamel und Ein antwúrt vmb einen ters;317 27;Ein unveröffentlichtes Lied des Hans Folz: Die Verkündung des Englischen Grußes;339 28;Bemerkungen zu den weniger bekannten Lebenszeugnissen über Notker den Deutschen;347 29;Zur Bedeutung von mhd. leiben/verleiben ahd. firleiben;363 30;Wortbedeutung, Gebrauchstyp und Textverständnis in der historischen Beleglexikographie;375 31;Varianz und Kontamination;395 32;Wappen und Privilegien;401 33;Variatio delectat delectat variatio?;417 34;Jch mit meyner thafell vnd jr cum woster weisheit . . .;431 35;Wann gantz geferlich ist die zeit;447 36;W. G. Sebalds Prag;475 37;Fußnote und Literaturliste;487 38;Abbildungen;497