Die Autorin Ursula Neeb wurde 1957 in Bad Nauheim geboren. Sie studierte Kulturwissenschaften, Geschichte und Soziologie in Frankfurt am Main. Sie arbeitete beim Deutschen Filmmuseum und der FAZ. Heute lebt sie in Schmitten im Taunus und arbeitet als freie Archivarin und Autorin. Die Hurenkönigin und der Venusorden ist nach "Das Geheimnis der Totenmagd" und Die Hurenkönigin der dritte Teil um die Hurenkönigin Ursel Zimmer.
Frankfurt am Main zur Zeit der Frühjahrsmesse 1512: Im Frauenhaus am Dempelbrunnen kommen die Ulmerinnen Alma und ihre Tochter Irene an und bitten um Aufnahme. Die beiden Frauen gehören dem Venusorden an. Von Anfang an ist Ursel, die Hurenkönigin, fasziniert von Alma und überwirft sich wegen ihr mit ihrem Gefährten Bernhard von Wanebach. Dann wird ein Ratsherr tot aufgefunden und Alma gerät unter Verdacht, da sie kurz vorher mit ihm Streit hatte...
Nachdem mir der letzte Teil um die Hurenkönigin Ursel Zimmer und ihre Mitstreiter gut gefallen hat, konnte ich natürlich an diesem Buch nicht vorbeigehen. Leider konnte mich die Autorin nicht so fesseln, wie beim Vorgängerbuch. Ursel ist in diesem Buch zu sehr in ihren
eigenen Gefühlen verstrickt, um viel bei den Ermittlungen helfen zu können. Bei der Ermittlungsarbeit - mit eher mäßigem Erfolg - begleitet man den Untersuchungsrichter. Mir als Leser war schon recht früh klar, wie das Buch ausgehen wird - leider hatte ich recht damit.
Die Autorin hat es wieder geschafft, mich mitzunehmen in das Frauenhaus im Frankfurt - man meint es fast schon vor den Augen zu sehen - auch die Charaktere wirken lebendig. Der Fokus liegt in diesem Buch jedoch nicht auf dem Frauenhaus sondern eher auf dem Venusorden und den Hübschlerinnen Alma und Irene, die anderen Personen und deren Leben tritt in den Hintergrund, was ich schade fand. Ich hätte mir gewünscht, dass man mehr Einblick in die Zeit erhält und nicht nur ein paar wenige Personen dort begleitet.
Das Buch kann man lesen, ohne die anderen Teile zu kennen. Es wird nichts Wesentliches verraten. Ich würde aber auf jeden Fall empfehlen, mit Die Hurenkönigin anzufangen, weil das meiner Meinung nach das bessere Buch der Autorin ist.
Der dritte Teil um die Hurenkönigin Ursel konnte mich nicht so begeistern wie es der Vorgänger es tat, dafür ist das Buch einfach zu durchschaubar und wenig spannend. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch gut unterhalten und ich hoffe auf einen neuen Band mit der Hurenkönigin Ursel Zimmer.