Teufelsbande

Als großer Fan von Andreas Franz habe ich mich gefreut, dass zumindest die von ihm kreierten Figuren weiterleben. Leider erfüllt Daniel Holbe als Nachfolger des deutschen Krimikönigs die Anforderungen nur bedingt. Verspricht ein weiterer gemeinsamer Fall der frankfurter und offenbacher Kripo unter Durant und Brandt viel Spannung, so hält der Roman dies jedenfalls nur bedingt. Besonders der mittlere Teil des Romans strotzt vor Längen. Lange Zeit bewegt sich nichts, auch die Ermittlungen treten ziemlich einschläfernd auf der Stelle. Daran ändern die Frankfurt-Offenbach-Rivalitäten auch nichts. Persönliche Probleme der Hauptpersonen werden nur am Rande gestreift. Die große Gewaltbereitschaft von Motorradbanden und ihre kriminelle Seite in den Rotlichtmilieus wird zwar ausführlich erwähnt, kommt aber im Roman nicht so schockierend und gänsehautfördernd zum Ausdruck, wie das Andreas Franz zu schildern vermocht hätte. Alles in allem ein durchschnittlich guter Roman mit Überlängen für Fans von Julia Durant und Peter Brandt.