Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Didaktik fü r das Fach Deutsch - Pä dagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1, 7, Universitä t Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mehrsprachigkeit als Vorteil fü r Kinder mit Migrationshintergrund zu sehen, fä llt den meisten Menschen, insbesondere Lehrern, noch schwer. Sie sehen oder befü rchten vor allem Nachteile, die sich durch eine Mehrsprachigkeit von Schü lerinnen und Schü lern in ihrem Unterricht vermeintlich ergeben: Verstä ndnisprobleme mit den Schü lerinnen und Schü lern, Mehrarbeit, eventuelle Weiterbildungen. Diese Liste kö nnte beliebig erweitert werden und sieht vermutlich fü r jede Lehrkraft individuell anders aus. Auch die generelle Abneigung des Menschen als Gewohnheitstier gegenü ber Verä nderungen mag bei vielen Lehrkrä ften fü r Unbehagen sorgen. Seit einigen Jahren unterliegt das Schulsystem in den Bundeslä ndern einem starken Wandel, fü r den sich viele Lehrer nicht genü gend vorbereitet und ausgebildet fü hlen. Neben dem starken Einschnitt der Inklusion gewinnt die Fö rderung binationaler Kinder in der Grundschule stetig an Bedeutung. Im Jahr 2001 wuchsen mehr als 710. 000 binationale Kinder in Deutschland auf. In Zukunft wird diese Zahl weiter steigen und mit ihr auch die Anzahl der Kinder, die mehrsprachig aufwachsen.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass Kinder, die in Mehrsprachigkeit aufwachsen, geistig flexibler und leistungsfä higer sind. In diesen Fä llen spricht man vom doppelten Erstsprachenerwerb . Dies gilt insbesondere dann, wenn fü r die Heranwachsenden feste Sprachregeln (z. B. Deutsch im Kindergarten, Tü rkisch zu Hause) gelten.