"Gar oft, wenn ich mit meiner Frau durch die Franz-Joseph-Straße ging ist er uns dort begegnet", schrieb ein Zeitgenosse Keyserlings. "Alt, hinfällig und leichenblaß kam er daher, auf seines jungen Dieners Arm gestützt."
In Gerhard Köpfs Erzählung fungiert dieser Diener als Erzähler. Inzwischen selbst alt und auch ein wenig kauzig geworden, sitzt er am liebsten schweigend in Kaffeehäusern, beobachtet das Treiben der Literaten und Künstler und erinnert sich an seine Zeit beim in die Jahre gekommenen Dichter Keyserling. Er erzählt von seiner Bewunderung für den eigensinnigen alten Herrn, den er mit Hingabe pflegte, als er krank wurde und von dem er so viel lernen konnte über das Leben.
Eine Hommage an einen Verkannten der deutschen Literatur und die Welt der Schwabinger Boheme in den 20er und 30er Jahren.