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Produktbild: Schlaf der Vernunft | Tanja Kinkel
Produktbild: Schlaf der Vernunft | Tanja Kinkel

Schlaf der Vernunft

Roman

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Taschenbuch
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Die 68er Jugend-Revolution eskaliert. Die RAF entsteht. "Schlaf der Vernunft" ist der große RAF-Roman von Bestsellerautorin Tanja Kinkel. Nach fast zwei Jahrzehnten ohne Kontakt fällt es Angelika Limacher schwer, sich nach der Begnadigung ihrer Mutter Martina auf sie einzulassen. Zu sehr lastet die Vergangenheit auf ihrer Seele: Angefangen mit dem plötzlichen Verlust ihrer Mutter, als diese in den Untergrund ging, bis hin zum Kontaktabbruch, als Martina im Gefängnis sitzend von heute auf morgen ihre Tochter nie wiedersehen wollte. Brennende Fragen nagen an Angelika: Wie konnte ihre liebevolle Mutter nur zu einer kaltblütigen Terroristin werden? Und kann sie Martina wieder gefahrlos in den Kreis ihrer Familie aufnehmen? Aber auch das Leid der Opfer verjährt nie, und so suchen auch die Söhne von Martinas Opfern nach Antworten: Warum mussten ausgerechnet ihre Väter sterben? Und wer hat damals wirklich geschossen?

Produktdetails

Erscheinungsdatum
01. Februar 2017
Sprache
deutsch
Auflage
2. Auflage
Seitenanzahl
448
Reihe
Droemer Taschenbuch
Autor/Autorin
Tanja Kinkel
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
440 g
Größe (L/B/H)
190/125/25 mm
ISBN
9783426305065

Portrait

Tanja Kinkel

Tanja Kinkel, geboren 1969 in Bamberg, gewann bereits mit 18 Jahren ihre ersten Literaturpreise. Sie studierte in München Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft und promovierte über Aspekte von Feuchtwangers Auseinandersetzung mit dem Thema Macht. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation " Brot und Bücher e. V" , um sich so aktiv für eine humanere Welt einzusetzen (mehr Informationen: www. brotundbuecher. de). Tanja Kinkels Romane wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt; sie spannen den Bogen von der Gründung Roms bis zum Amerika des 21. Jahrhunderts. Zu ihren bekanntesten Werken gehören " Die Löwin von Aquitanien" (1991), " Die Puppenspieler" (1993), " Mondlaub" (1995), " Die Schatten von La Rochelle" (1996), " Die Söhne der Wölfin" (2000), " Götterdämmerung" (2003), Venuswurf (2006), Säulen der Ewigkeit (2008) und " Im Schatten der Königin" (2010), " Das Spiel der Nachtigall" (2011), " Verführung" (2013) und " Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin" (2014).


Pressestimmen

"Die deutsche Erfolgsautorin (. . .) verwebt geschickt Fiktion und Fakten. Brillantes, emotionales Gesellschaftsdrama." FÜR SIE

". . . ein historischer Roman von bedrückender Aktualität." BUNTE

"Für mich war es ein Buch, welches mich neugierig auf unsere Geschichte der 70er Jahre gemacht hat. (. . .) Dies alles macht 'Schlaf der Vernunft' zu einem der für mich persönlich wichtigsten Bücher der letzten Monate." www. giessener-allgemeine. de

"In 'Der Blick fremder Augen' lässt die SPIEGEL-Bestsellerautorin die Ermittlerin Melanie Fallersleben in den dunklen Tiefen der menschlichen Seele wandeln: Eine Reihe von Morden stellen die Protagonisten des neuen Romans vor ein einziges Rätsel - und sorgt bis zur letzten Seite für pure Spannung!" Cosmopolitan

"Das Buch ist bis ins Detail gut recherchiert, der RAF-Duktus genau getroffen (. . ,) ein gelungener Roman, der zum Nachdenken anregt und ein berührendes Ende findet." Nürnberger Nachrichten

"Tanja Kinkel, bekannt für ihre historischen Romane, wagt sich in 'Schlaf der Vernunft' erstmals an die fiktive Verarbeitung der jüngsten deutschen Vergangenheit, des Terrorismus' der RAF und des NS." Süddeutsche Zeitung

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Von Winfried Stanzick am 26.01.2017

Hervorragender Roman

Tanja Kinkel, geboren 1969, ist eine der erfolgreichsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen in unserem Land. In über ein Dutzend Sprachen übersetzt, feiern ihre Romane auch im Ausland große Erfolge. Thematisch hat sie bisher eine große Bandbreite bewältigt: von der Gründung Roms bis hin zum Amerika des 21. Jahrhunderts reicht ihr literarisches Spektrum. Nun hat sie sich in ihrem neuen Roman "Schlaf der Vernunft", einer Thematik gewidmet, die sie wahrscheinlich auch persönlich schon lange umtreibt. Die Geschichte der Rote Armee Fraktion und ihres Terrors in der alten Bundesrepublik und die Debatten um die Begnadigung verurteilter Terroristen, die Ende der neunziger Jahre die innenpolitische Debatte in der Republik für eine kurze Zeit bestimmte. Sie hat dazu Figuren erfunden, wie es sie in der Realität durchaus gegeben haben könnte. Geschickt verwebt sie hervorragend recherchierte historische Fakten und Geschehnisse mit einer intensiven Beziehungsgeschichte zwischen einer Tochter und ihrer Mutter. Die Tochter, Angelika Limacher, hat, nachdem ihre Mutter Martina Müller in den siebziger Jahren nach dem Tod von Holger Meins in den Untergrund ging, jeglichen Kontakt mit ihr abgebrochen. Als Martina Müller nun im Jahr 1998, der Gegenwartsebene des Romans, im Rahmen einer innenpolitisch motivierten Initiative der Regierung begnadigt wird, hat das Folgen nicht nur für ihre Tochter, sondern auch für die ehemalige Sympathisantin und jetzige Bundestagsabgeordnete Renate, die bei den Grünen aufgestiegen ist und sich in der möglichen neuen rot-grünen Regierung ein Regierungsamt erhofft. Folgen hat die Freilassung von Martina Müller aber auch für die Verwandten der Opfer jenes Anschlages auf den Staatssekretär Werder, für den Martina Müller verurteilt wurde und für den einzigen Überlebenden, den Personenschützer Steffen. Tanja Kinkel hat ihren Roman so aufgebaut, dass die Frage, wie sich all diese Personen ihrer Vergangenheit stellen, wie so etwas wie Verarbeitung des damaligen und aktuellen Geschehens möglich ist, verknüpft wird mit der Rekonstruktion dessen, was damals geschehen ist. In zahlreichen Rückblicken erzählt sie Martinas und auch Renates Geschichte einer politischen Radikalisierung, die für die eine im bewaffneten Kampf und für die andere im Marsch durch die Institutionen endete. Deutlich wird vor allem dem Leser, der diese bleierne Zeit nicht miterlebt hat, wie sich der RAF-Terror entwickelte und wie er lange, unverarbeitet, wie ein Schatten über dem ganzen Land lag. Vom Kaufhausbrand in Frankfurt, über die Befreiung Baaders u.a. bis hin zum Göttinger Mescaleroartikel im Jahr 1977 wird die Geschichte literarisch sehr gut aufbereitet und in eine dichte Rahmenhandlung eingewoben, in der das Verhältnis zwischen Angelika und ihrer Mutter im Mittelpunkt steht. Die vielen Gespräche, die sie nach ihrer Freilassung auf Sylt führen, wohin die beiden zunächst einmal auch gegen den Willen von Angelikas Mann Justus gefahren sind, waren für mich der inhaltliche Schwerpunkt eines Buches, das versucht zu verstehen, wie aus einer normalen Frau eine Mörderin werden konnte, und wie alle Beteiligten nach 20 Jahren zum Teil verzweifelt versuchen, mit den Folgen dieser Tat in ihrem Leben fertig zu werden. Gibt es so etwas wie Reue und Einsicht auf der einen Seite? Und gibt es einen denkbaren Ansatz von Versöhnung und Neuanfang auf der anderen? Das Buch gibt keine eindeutige Antwort, aber es stellt die richtigen Fragen. Wer sich mit der Geschichte der RAF befassen will im Kleid eines spannenden und bewegenden Romans, dem sei dieses Buch sehr empfohlen.