Jean-Patrick Manchette, geboren 1942 in Marseille, liebte Jazz,
Kino und Literatur. Er radikalisierte den europäischen Roman
noir und gilt als Begründer des neueren sozialkritischen französischen
Kriminalromans, des sogenannten Néo-polar.
Manchette arbeitete als Drehbuchautor und veröffentlichte neben
Theaterstücken und zahlreichen Essays auch zehn Kriminalromane,
die ihn zur Kultfigur machten, und von denen die meisten
verfilmt wurden, so Nada (1973) von Claude Chabrol; Tödliche
Luftschlösser (Folle à tuer, 1975) von Yves Boisset, mit Marlène
Jobert; Westküstenblues (Trois hommes à abattre, 1980) von Jacques
Deray, mit Alain Delon; Knüppeldick (Pour la peau d'un
flic, 1981) von und mit Alain Delon; Position: Anschlag liegend
(Le choc, 1982) von Robin Davis, mit Catherine Deneuve und
Alain Delon; Volles Leichenhaus (Polar, 1983) von Jacques Bral;
Position: Anschlag liegend wurde 2015 unter dem Titel The
Gunman neu verfilmt von Pierre Morel mit dem zweimaligen Oscar-
Preisträger Sean Penn.
Alle Kriminalromane sowie die gesammelten Essays zum Roman
noir in den «Chroniques» sind auf Deutsch im DistelLiteraturVerlag
erschienen.
Jean-Patrick Manchette starb 1995 im Alter von 52 Jahren in
Paris. Er wurde zur Leitfigur für eine neue Generation von Krimiautoren
in Frankreich.