Ich muss zugeben, dass ich länger als gedacht gebraucht habe, um mich in der Geschichte zu Recht zu finden. Die Familie Bradford ist vielschichtig. Es wurden immer wieder Andeutungen gemacht, was bisher alles passiert war, und ich war mir doch im Klaren darüber, dass das noch nicht alles gewesen war. Da die Szenen mitunter sehr schnell wechselten, brauchte ich am Anfang meine Zeit, die Informationen richtig einzuordnen. Aber nach den ersten 100/150-Seiten wurde das Bild dann klarer, auch wenn das Puzzle jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, noch nicht fertig ist. Es sind einige Fragen offen geblieben. Aber das ist in meinen Augen kein Problem, denn die Fortsetzungen dürften Antworten bringen. Das Lesen hat sich aber auf alle Fälle gelohnt.
Je mehr ich in das Geschehen eintauchte und verstand, umso mehr machte das Lesen dann Spaß. Und wenn ich dachte, es gibt eine kleine Verschnaufpause, kam etwas Neues ans Licht oder es passierte etwas, womit ich nicht rechnete. Und da gab es für mich einige Überraschungen.
Mir gefiel es, wie J.R. Ward die verschiedenen Charaktere, Handlungen und Entscheidungen miteinander verwoben hat. Die Geschichte ist komplex, dass hatte ich nach der Beschreibung erwartet. Nicht damit gerechnet habe ich allerdings damit, dass die Handlung nur ca. eine Woche umfasst. Aber auch in einer Woche kann sehr viel passieren.
Dass es bei einer Familie, die mit Bourbon handelt, an selbigem nicht mangelt, war mir klar. Ich hatte hier aber das Gefühl, dass er hier schneller floss als Wasser. Wie gut, dass man beim Lesen keine Alkoholvergiftung bekommen kann.
Die einzelnen Charaktere waren interessant und verschieden. Lizzie und Miss Aurora schloss ich zum Beispiel gleich in mein Herz, und Lane irgendwie auch. Edward mochte ich auch, auch wenn er etwas schwierig war. Abe das war verständlich, wenn man seine Vergangenheit betrachtet. Gin habe ich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr verstanden und Chantal wollte ich nur noch auf den Mond schießen. Zu William Baldwine sage ich lieber nichts.
"Bourbon Kings" ist anders als die Bücher, die ich bisher von J.R. Ward gelesen habe. Aber anders gut. Von mir gibt es hier 4,5 Sterne und nun ich bin gespannt, was hier noch alles kommen mag.