Jean Paul: Flegeljahre. Eine Biographie
Ein reicher Mann aus Haß lau hat sein verklausuliertes Testament mit aberwitzigen Auflagen fü r die Erben versehen. Mindestens eine Trä ne muss dem Verstorbenen nachgeweint werden, gemeinsame Wohnung soll bezogen werden und so unterschiedliche Berufe wie der des Klavierstimmers, Gä rtner und Pfarrers mü ssen erfolgreich ausgeü bt werden, bevor die Erben an den begehrten Nachlass kommen.
Erstdruck: Tü bingen 1804/05 (4 Bde).
Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2016.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Jean Paul: Werke. Herausgegeben von Norbert Miller und Gustav Lohmann, Band 1 6, Band 2, Mü nchen: Hanser, 1959 1963.
Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgefü hrt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Unbekannter Kü nstler, Interieur mit einem jungen Notar an seinem Schreibpult, um 1830.
Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
Ü ber den Autor:
1763 als Sohn eines Pfarrers in Wunsiedel geboren, bricht Johann Paul Friedrich Richter das in Leipzig begonnene Theologiestudium ab und versucht sich unter kargen wirtschaftlichen Bedingungen als satirischer Dichter. 1790 ereilt ihn eine sogenannte Todesvision, deren emotionale Auswirkung ihn nachhaltig prä gt. Aus Verehrung fü r Jean-Jacques Rousseau verö ffentlicht er unter dem Pseudonym » Jean Paul« sein erstes grö ß eres Werk: » Die unsichtbare Loge« . Dem Achtungserfolg folgt 1795 der endgü ltige Durchbruch mit dem Erziehungsroman » Hesperus« . Jean Paul schreibt in rascher Folge weitere groß e Romane, » Siebenkä s« , » Titan« , und schließ lich seinen grö ß ten Erfolg, die » Flegeljahre« , die groß en Anklang, vor allem beim weiblichen Publikum finden. Kö nigin Luise lä dt ihn nach Potsdam ein, er begegnet Fichte, Schleiermacher, Friedrich Schlegel, Tieck und Bernhardi und lebt auf Einladung von Goethe und Schiller zeitweise in Weimar. Er wird Ehrenmitglied des Frankfurter » Museums« , Mitglied der Berlinischen Gesellschaft fü r deutsche Sprache, Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und die Universitä t Heidelberg verleiht ihm die Ehrendoktorwü rde. 1825 stirbt Jean Paul fast vö llig erblindet in Bayreuth.