Sidney Sheldon war ein Geschichternerzähler, der erst mit Drehbüchern und Konzepten für Fernsehserien reüssierte (*Bezaubernde Jeannie* uind *Hart aber herzlich* stammen u. a. aus seiner Feder). Literarischen Anspruch sucht man in seinen Arbeiten zwar vergebens, aber der Entertainment-Faktor seiner Romane ist nur schwer zu toppen. *Diamanten Dynastie* macht da keine Ausnahme. Es werden Geschichten von den 1880er Jahren bis zum Jahr 1982 erzählt, die genau genommen vier verschiedene Romane sind, aber durch die Figur der Kate Blackwell und die Klammer des Konzerns Kruger-Brent zusammengehalten werden. Das funktioniert ausgzeichnet. Es beginnt als Abenteuerroman und endet in Intrigen und Liebeleien der Schönen und Reichen. Dieser Roman ist dermaßen typisch für die 80er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts, dass man sich wundert, dass er heute noch so mitreißen kann. Während die Fernsehserien aus der Zeit wie z. B. *Dallas* oder *Dynasty*, die in eine ähnliche Kerbe hauen, heute nur noch ein müdes Gähnen hervorrufen. Weder logisch noch psychologisch stimmig, geschweige denn besonders überzeugend geschrieben - trotzdem möchte man *Diamanten Dynastie* am liebsten in einem Rutsch durchlesen. Und das ist dann irgendwie doch schon wieder eine Kunst für sich. Trivialliteratur at its best.