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Produktbild: Homo faber | Max Frisch
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Homo faber

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-Der Bürger verläßt das Gefängnis seiner Wohlanständigkeit, versinkt im Anonymen und kehrt anders zurück, als er aufbrach. Dort, wo das Ich sich in der Namenlosigkeit verliert und seine Vergangenheit preisgibt, entfernt sich das Individuum von allem Vertrauten-. (Walter Jens)

Max Frischs Homo faber ist eines der wichtigsten und meistgelesenen Bücher des 20. Jahrhunderts: Der Ingenieur Walter Faber glaubt an sein rationales Weltbild, das aber durch eine 'Liebesgeschichte' nachhaltig zerbricht.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
01. März 1977
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
208
Autor/Autorin
Max Frisch
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
129 g
Größe (L/B/H)
177/109/14 mm
ISBN
9783518368541

Portrait

Max Frisch

Max Frisch, geboren am 15. Mai 1911 in Zürich, arbeitete zunächst als Journalist, später als Architekt, bis ihm mit seinem Roman Stiller (1954) der Durchbruch als Schriftsteller gelang. Es folgten die Romane Homo faber (1957) und Mein Name sei Gantenbein (1964) sowie Erzählungen, Tagebücher, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Frisch starb am 4. April 1991 in Zürich.

Pressestimmen

»Faber ist die vollkommene Verkörperung der technischen Existenz, die sich vor dem Zufall und dem Schicksal sicher glaubt. Diesen Faber, der das fünfzigste Lebensjahr schon überschritten hat, läßt Frisch systematisch mit der außertechnischen Welt, dem Irrationalen, zusammenstoßen. «« Darmstädter Echo

»In einem gewissen Sinne wird im Roman von Max Frisch eine Erfahrung seines Stiller weitergeführt. Wenn Stiller um seine Identität kämpft - nichts ist schwerer als sich selbst anzunehmen -, so liegt Fabers Problem darin, dass es noch viel schwerer ist, einen anderen Menschen anzunehmen. Max Frischs Bericht Homo faber ist ein bedeutendes Buch. Ein Spiegel unserer Zeit, wer hineinblickt, erkennt darin einen Teil seiner selbst. « Hansres Jacobi, Rhein-Neckar-Zeitung

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Von Janine2610 am 12.08.2017

Rationalisierung emotionaler Handlungen

Walter Faber, der Protagonist dieses Buches, ist ein durch und durch sachlicher und rational denkender Mann, der zwar mit Gefühlen nichts großartig anfangen kann, mit Maschinen und Technik dafür umso mehr. Mit Frauen hat ers deswegen besonders schwer, da diese doch oft ausschließlich in ihrer Gefühlswelt leben und mit seiner Sachlichkeit nicht umgehen können. In dieser durch einen unglaublichen Zufall geprägten Geschichte trifft Mr. Faber auf seinen Reisen eine junge Frau, in die er sich nicht nur verliebt, sondern von der er schon bald sogar herausfindet, dass sie seine eigene Tochter ist. Und ab dem Moment beginnt das Schlamassel. Oder anders ausgedrückt: die wichtigste und mit Sinn gefüllteste Zeit seines restlichen Lebens, die dennoch nicht ohne Probleme und Katastrophen auskommt. ~ Ich bin nicht zynisch. Ich bin nur, was Frauen nicht vertragen, durchaus sachlich. ~ (S. 91) Geschrieben wurde »Homo faber« von Max Frisch in den 1950ern, und ich finde, genau das merkt man auch ganz deutlich an der Schreib- bzw. Ausdrucksweise des Autors: Viele alte, heute nicht mehr gebräuchliche Wörter und Ausdrücke sind hierin zu finden und lassen dadurch das typische Klassiker-Feeling aufkommen. Walter Faber berichtet in Form eines Tagebuchs von der Zeit mit seiner Jugendliebe Hanna, von seinem Dasein danach, den Frauen, die anschließend Teil seines Lebens waren und natürlich auch der Jetzt-Zeit, in der er viel herumreist und schlussendlich seine nie gekannte Tochter kennenlernt. Während der gesamten Zeit des Lesens, so hatte ich das Gefühl, ist es mir schwer gefallen am Ball zu bleiben . Phasenweise fand ich Fabers Bericht anstrengend, bin hin und wieder also auch abgeschweift. - Was ich natürlich nicht wollte, trotzdem konnte ich manchmal dem vielen Blabla über Technik und dem ganzen Gedenke, das mir oftmals wie ein Zerdenken vorgekommen ist, nicht folgen. Vielleicht liegt es daran, dass ich eine Frau bin und mir so ein bisschen der Zugang zur typisch männlichen Rationalität fehlt? - Ich weiß es nicht. Jedenfalls besteht der Bericht, besonders vermehrt zum Ende hin, aus vielen sehr kurzen Sätzen, die mir das Lesen zusätzlich erschwert bzw. meinen Lesefluss gestört haben. ~ Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind. ~ (S. 24) Das, worum es geht, Fabers Schicksal/seine Geschichte, fand ich hingegen gar nicht mal so uninteressant. Auch die Veränderung seiner Person, die sich sogar im Schreibstil ein wenig niederschlägt, war deutlich erkennbar und sollte an dieser Stelle noch hervorgehoben werden. Dies war mein erster Max Frisch und ich bin mir auch noch nicht so ganz sicher, ob es beizeiten einen weiteren für mich geben wird. Von diesem Klassiker, von dem ich eigentlich viel erwartet habe, bin ich nämlich leider etwas enttäuscht worden. Vielleicht war es auch einfach die falsche Zeit, in der ich mir das Buch zu Gemüte geführt habe?
Von Das fliegende Bücherzimmer am 09.01.2014

eine Wucht, ein Meisterwerk

Walter Faber ist Ingenieur und hat für sein Leben feste Regeln, Strukturen und Bahnen. All zu gern filmt oder fotografiert er auch aus seinem eigenen Blickwinkel. Es beginnt mit einer Flugreise, die in einer Wüste endet, da die Triebwerke versagen. Walter ist schon die ganze Zeit von einem Mitreisenden genervt, aber es stellt sich heraus, dass er dessen Bruder kennt und so kommen alte Gedanken wieder hoch und auch Erinnerungen an Hannah. Die Frau, die er immer geliebt hat und es vielleicht immer noch tut. Es geht nichts voran und für Walter, den Macher, den technisch begabten Herrn, ist dies furchtbar, aber er hat plötzlich ganz andere Gedanken und Erinnerungen. Wieder zurück in seinem eigentlichen Leben will er eigentlich seine Freundin verlassen, aber sie will es nicht verstehen und so geht er früher als geplant aufs Schiff. Auf dieser Reise fasziniert ihn eine junge Frau. Sie kommt ihm seltsam bekannt vor und er fühlt sich stark von ihr angezogen und Walter kann es nicht ganz deuten und lässt sich auf ein gewagtes Spiel ein. Homo Faber ist seit Jahrzehnten Schullektüre und bringt die Schüler eher nicht zum jubeln. Es sind so viele Geschichten, Charaktere, Themen, Länder und Facetten in dem Buch und darum ist es nur verständlich, dass es nicht gerade zum Lieblingsbuch in der Schule gilt. Max Frisch ist aber ein Meisterwerk gelungen und man wird aufgewühlt und zum nachdenken und diskutieren gebracht. Gewagte Thesen und Kritik am System und das alles immer noch topp aktuell. [Mutterschaft als wirtschaftliches Kampfmittel der Frau.] Äußert man diesen von Faber gedachten Satz bei einem Gespräch, dann entfacht man sofort Diskussionen. Genauso wie ein Ausspruch von Hannah, denn sie will erst an Gott glauben, wenn es Mann und Frau sind, Gott als Paar. Oder [wir können nicht das Alter aufheben, in dem wir weiter addieren, indem wir unsere eigenen Kinder heiraten.] Es sind so viele großartige Sätze Gedanken und Entwürfe in dem Buch und so viel, das einen zum lachen bringt, zum nachdenken, lieben und leiden. Homo Faber ist eine Wucht!