Die Eltern von Bielendorfer werden von ihm detailliert geschildert, und als Leserin wundere ich mich, wieso er mit ihnen überhaupt kommuniziert.
Von den Beiden kommt kein einziges liebevolles Wort, nur Bösartigkeiten und Gehässigkeiten. Beide arbeiten gern mit Erpressung und haben damit auch Erfolg. Man könnte den Eindruck haben, die Beiden haben schon von Bastians Kleinkindalter an reichlich Stoff gesammelt, mit dem sie ihn später demütigen und bloßstellen können, möglichst vor Publikum. Und sie machen von dieser Möglichkeit reichlich Gebrauch. Gellendes Lachen scheint ihr Hobby zu sein, wenn nur der Sohn das Ziel ist. Warum versucht Bielendorfer nur, dem Leser die Dauerdemütigung als komisch zu verkaufen?
Beide Eltern wirken nicht wie Menschen wenige Jahre nach der Pensionierung, sondern wie uralte, bösartige Menschen. Vater ist komplett lebenunfähig, Mutter ist stolz, einen Rechner einschalten zu können. Ich musste mal nachrechnen, wie alt die Beiden bei der Entstehung des Buches waren; so alt wie ich jetzt also...unfassbar.
Und wen heiratet Bielendorfer? Na? Eine Frau, die zumindest teilweise wie ein Klon seiner Eltern dargestellt wird.
Haben wir (nicht) gelacht.