Bilder sind seit jeher ein wesentlicher Bestandteil der Massenkommunikation, und es wird ihnen traditionell eine besonders starke Wirkung auf die Meinungsbildung der Mediennutzer zugeschrieben. Das klassische Instrumentarium der Kommunikationswissenschaft ist aber nach wie vor vorwiegend am geschriebenen, allenfalls noch am gesprochenen Wort orientiert. Das gilt vor allem für die empirischen Methoden. Dabei ist in den letzten Jahren eine Vielzahl von spezifischen Methoden zur Analyse der Inhalte, der Rezeption und der Wirkung visueller Kommunikation entwickelt worden. Diese Methoden werden jedoch oft als Unterkategorie von im übrigen vorwiegend aufs Wort konzentrierten Methoden geführt, oder es handelt sich um Anleihen aus benachbarten Disziplinen, deren Nutzen für die Kommunikationswissenschaft nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist. In diesem Band werden einige der wichtigsten Verfahren zur Erforschung visueller Kommunikation zusammengetragen und in einer verständlichen Sprache Studenten und solchen Forschern zugänglich gemacht, die keine Experten des jeweiligen Spezialgebietes sind, in dem die betreffenden Methoden entwickelt wurden.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Die Erforschung des Bildinhalts Qualitative, interpretative Ansätze
1. Ikonografie und Ikonologie, visuelle Kontextanalyse, visuelles Framing (Marion G. Müller)
2. Ikonologische Kontextanalyse (Annekatrin Bock, Holger Isermann und Thomas Knieper)
3. Comicanalyse: Bilder, Wörter und Sequenzen (Martin R. Herbers)
4. Bewegtbildanalyse (Clemens Schwender)
5. Die Analyse von Text-Bild-Beziehungen in dokumentarischen und journalistischen Filmen (Karl N. Renner)
6. Analyse der Filmmontage (Andrea Gschwendtner)
III. Die Erforschung des Bildinhalts Quantitative Verfahren
7. Quantitative Bildinhaltsanalyse (Elke Grittmann und Katharina Lobinger)
8. Quantitative Bildtypenanalyse (Elke Grittmann und Ilona Ammann)
9. Die Erforschung der Rolle des Begleittextes im Fotojournalismus der Tagespresse (Ansgar Koch)
10. Die Korrespondenzanalyse zur Auswertung und Visualisierung inhaltsanalytischer Daten (Peter Hautz und Flavia Bleuel)
11. Untersuchung der mimischen Kommunikation: Das Facial Action Coding System als Forschungsmethode (Frank Schwab und Dagmar Unz)
12. Automatische, computergestützte Bilderkennung (Martin Stommel und Jan Müller)
IV. Rezeptions - und Wirkungsf orschung
13. Möglichkeiten und Grenzen des Laborexperiments in der visuellen Kommunikationsforschung (Thomas Petersen und Clemens Schwender)
14. Fokussierte Interviews (Dagmar Hoffmann)
15. Laborstudien: Fragebogen und visuelle Stimuli (Frank Schwab und Astrid Carolus)
16. Die Erforschung von Erfahrungen durch die thematische und strukturelle Codierung von Erzählungen (Michelle C. Hilscher und Gerald C. Cupchik)
17. Auswahltests: Card-Sorting und die Q-Sort-Methode (Clemens Schwender)
18. Zeitverlaufstudien: RTR , CRM (Marcus Maurer)
19. Eyetracking (Stephanie Geise und Peter Schumacher)
20. Peripher-physiologische Verfahren während und nach der Bildbetrachtung. Physiologische Messungen: Herzrate, Hautleitfähigkeit und verwandte Verfahren (Dennis Küster und Arvid Kappas)
21. Quantitative, repräsentative Verfahren (Thomas Petersen)
Literatur
Autorinnen und Autoren
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