Das Cover:
Amrum, die Nordsee und eine junge Frau im Outfit der Zwanzigerjahre. Die Buchpräsentation ist sehr stimmig und einladend und hat mich sehr angesprochen.
Die Geschichte:
Frida lebt in Hamburg und studiert Medizin. Ihr Großvater tat das als Weiberflausen ab und strich ihr die finanzielle Zuwendung, obwohl er eine gute Ärztin für sein kleines Inselhospital auf Amrum hätte gut gebrauchen können. Als der Patriarch starb, kommt Frida zur Beerdigung nach Hause.
Und dann begannen die Probleme, denn dem Krankenhaus drohte wegen Geldmangel die Schließung. Was soll aus den kleinen Patienten werden? Ihre Mutter möchte ein Kurhotel daraus machen und Fridas Schwestern, waren beide nicht in der Lage große Hilfe zu leisten. Aber Frida entscheidet sich, zu kämpfen, ohne zu ahnen, in welche Strudel die Familie gezogen wird.
Meine Meinung:
Das Buch hat mich von Beginn der ersten Seite eintauchen lassen. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und leben stark den ihnen zugewiesenen Charakter. Frida ist da besonders hervorzuheben, die in dieser Zeit eine Frau verkörpert, die willensstark gegen den Strom schwimmt. Die Autorin schreibt in einer flüssigen und leicht verständlichen Sprache, die auch viel Nähe zu den Figuren zulässt. Die häufigen Perspektivwechsel lassen die Geschichte stets und lebhaft voranschreiten und halten den Spannungsbogen hoch. Die Schauplätze sind sehr gut beschrieben und gestatten den Leser bildlich mitzureisen. Die Zeitgeschichte, die den Frauen nicht viel Eigenständigkeit zugestand, war wunderbar eingearbeitet. Dass das Krankenhaus im Laufe der Geschichte etwas in den Hintergrund trat und die Familie mit all ihren Schicksalen nach vorne kam, finde ich nicht erwähnenswert, wie ich das an der einen oder anderen Stelle lesen konnte, denn das Hospital war ja von den Lebensgeschichten der Familie abhängig. Auch der Spannung litt nicht darunter.
Mein Fazit: Eine Geschichte, die mich von der ersten Seite an begeistert hat und deshalb von mir eine ganz klare Leseempfehlung bekommt.
Heidelinde von friederickes bücherblog