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Produktbild: Der Astronom und die Hexe | Ulinka Rublack
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Der Astronom und die Hexe

Johannes Kepler und seine Zeit

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»Ulinka Rublack erzählt filmreif. Beim Lesen meint man, die Stimmen der Hauptfiguren sprechen zu hören. «

Elisabeth von Thadden, Die Zeit

Deutschland, 1615. Die Mutter des berühmten Astronomen Johannes Kepler wird als Hexe angeklagt. Vor der faszinierenden Kulisse einer Welt im Wandel zwischen Magie und moderner Wissenschaft beschreibt Rublack gleichermaßen fesselnd und bewegend, wie der Vorwurf der Hexerei Familien entzweit.

»Rublack zeichnet in prägnanten Exkursen das Sittenbild einer Gesellschaft, die an der Schwelle zu einer vernunftgeleiteten, aufgeklärten Epoche steht. «

Anja Leuschner, ZEIT Wissen

Produktdetails

Erscheinungsdatum
23. Oktober 2018
Sprache
deutsch
Auflage
4. Auflage 2019
Seitenanzahl
416
Dateigröße
33,11 MB
Autor/Autorin
Ulinka Rublack
Übersetzung
Hainer Kober
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783608115079

Portrait

Ulinka Rublack

Ulinka Rublack, geboren 1967 in Tübingen, lehrt seit 1996 Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit in Cambridge. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Genderstudien, Materialitätsgeschichte und Fragen der kulturellen Identität. 2019 wurde sie mit dem Preis des Historischen Kollegs ausgezeichnet.

Pressestimmen

»Rublack schildert [. . .] nicht nur dieses bewegende historische Familiendrama, sondern zeichnet in prägnanten Exkursen das Sittenbild einer Gesellschaft, die an der Schwelle zu einer vernunftgeleiteten, aufgeklärten Epoche steht«Anja Leuschner, Zeit Wissen, Januar/Februar 2019 Anja Leuschner, Zeit Wissen

»So verschwimmen in diesem beeindruckenden Buch wie in der von ihm beschriebenen Epoche dauernd die Grenzen - was gut und was schlecht ist, kann plötzlich ändern, vom kleinsten Dorf kommt man unvermittelt zu den größten Fragen der Zeit, und aus einer Mikrogeschichte erwächst maximale Erkenntnis«Claudia Mäder, Neue Züricher Zeitung, 07. 12. 2018 Claudia Mäder, Neue Zürcher Zeitung

»Es sind diese sich langsam verschiebenden Grenzen einer Gesellschaft im Umbruch, denen Rublack von Kapitel zu Kapitel nachgeht - so dass sich die einzelnen Aspekte des Leonberger Falls allmählich zum Panorama einer ganzen Epoche zusammensetzen«Claudia Mäder, Neue Züricher Zeitung, 07. 12. 2018 Claudia Mäder, Neue Zürcher Zeitung

»Ulinka Rublack erzählt filmreif, warum der Astronom Johannes Kepler vor 400 Jahren seine Mutter vor Gericht verteidigte [. . .] Beim Lesen meint man die Stimmen der Hauptfiguren sprechen zu hören. «Elisabeth von Thadden, Die Zeit, 22. 11. 2018 Elisabeth von Thadden, Die Zeit

»Ulinka Rublack ordnet in ihrem intelligenten und schön geschriebenen Buch den Prozess in einen großen kulturhistorischen Kontext ein, der die beklemmende Macht des verbreiteten Hexenglaubens enthüllt. «Damals, Dezember 2019 DAMALS

»Die Autorin verbindet in ihrem Buch fundiertes Fachwissen mit anglo-amerikanischer Erzähltradition und macht ein komplexes wissenschaftliches Thema für ein allgemeines Publikum zugänglich. Sie erschließt frühneuzeitliche Lebenswelten, die weit über den Rahmen einer mikrohistorischen Studie zum Leben in der Stadt Leonberg im 17. Jahrhundert hinausweisen. «Andrea Bendlage, H. Soz. Kult, 09. 04. 2019 Andrea Bendlage, H-Soz-Kult

»Die Story ist so packend wie ein Hollywood-Script: Weltberühmter Wissenschaftler kämpft verzweifelt um das Leben seiner Mutter. Die Rede ist von Johannes Kepler und seiner der Hexerei angeklagten Mutter Katharina [. . .] Gestützt auf [. . .] ihre profunden Kenntnisse der Zeit um 1600 gelingt es Rublack, den Fall feinfühlig in seinem historischen Kontext zu verorten. «Oliver Hochadel, Falter, Bücher-Frühling 2019 Oliver Hochadel, FALTER

»Ein klarsichtiges, niemals reißerisches Buch, das sich streng an den Quellen orientiert. «Freie Presse, 15. 02. 2019 Freie Presse

»Die Historikerin Ulinka Rublack hat mit "Der Astronom und die Hexe" ein bewegendes Buch im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Aberglaube geschrieben. [. . .] Ein klarsichtiges, niemals reißerisches Buch, das sich streng an den Quellen orientiert. «Hamburger Abendblatt, 12. 02. 2019 Hamburger Abendblatt

»Das lehrreiche und intelligente Buch ist sehr eingängig geschrieben und lädt dazu ein, sich mit diesen fernen und oftmals fremden Zeiten näher zu beschäftigen. «Heike Talkenberger, Damals, Ausgabe 2/2019 Heike Talkenberger, DAMALS

»"Der Astronom und die Hexe" gehört ohne Übertreibung zu den lehrreichsten, spannendsten, lesenswertesten historischen Sachbüchern der letzten Jahrzehnte. Denn Rublack erweist sich hier nicht nur als exzellente Kennerin und Interpretin der Quellen, sondern auch als meisterhafte Erzählerin. «Olaf Schmidt, Der Sonntag, 13. 01. 2019 Olaf Schmidt, Der Sonntag

»Ulinka Rublack [. . .] schafft mit der vorliegenden exemplarischen Zeitreise zu Aufbruch und Abgründen einer Zeitenwende ein Meisterwerk historischer Spannung und Vermittlung, das an den großen Namen Umberto Eco erinnert«Walter Pobasching, Literatur Outdoors, 13. 12. 2018 Walter Pobasching, Literatur Outdoors

»Die Autorin versteht es, den Lesern ein Gefühl für die Denkweise und sozialen Umstände im Mitteleuropa des 17. Jahrhunderts zu vermitteln. Sie zeigt, wie in dem damaligen Spannungsverhältnis zwischen neuen Erkenntnissen und tief verwurzeltem Aberglaube allmählich die empirische Wissenschaft entstand«Thorsten Naeser, spektrum. de, 01. 12. 2018 Thorsten Naeser, Spektrum der Wissenschaft

»Rublack baut [. . .] ihr Werk wie einen Kriminalroman auf; sie verrät erst am Ende, wie der Prozess ausging. Zum anderen nutzt die Autorin die Hexenanklage, um ein ganzes Panoptikum des 17. Jahrhunderts aufzufächern und das Sittengemälde einer Gesellschaft zu zeichnen, die im beginnenden 30-jährigen Krieg ins Chaos schlitterte. «Thomas Fallin, Stuttgarter Zeitung, 13. 11. 2018 Thomas Fallin, Stuttgarter Zeitung

»Ausgiebig beleuchtet Ulinka Rublack die Familie Kepler und deren Umgang mit der Anklage. Ebenso plastisch nimmt sie die Lebensumstände der Menschen um 1600 in Leonberg und Umgebung in den Blick. Dabei rücken die Beziehungsgeflechte der beteiligten Personen ebenso in ihren Fokus wie das Bild alter Frauen in der damaligen Gesellschaft, der Stellenwert von Alchemie und Kräuterkunde, die verschiedenen Rechtsauffassungen zum Umgang mit "Hexen" oder Keplers Karriere als Gelehrter. «Gerrit Stratman, Deutschlandfunk Kultur, 09. 11. 2018 Gerrit Stratman, Deutschlandfunk Kultur

»Rublack dokumentiert den Prozess, in dem der Sohn [Johannes Kepler] die Verteidigung unternimmt. Sie präsentiert ihn gekonnt im Spannungsfeld seines Denkens und des Aberglaubens der Leute - nicht unähnlich unserer Zeit von Wissenschaftsskepsis und Verschwörungstheorien. «Daniel Arnet, SonntagsBlick, 28. 10. 2018 Daniel Arnet, Sonntagsblick

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Von Bellis-Perennis am 08.04.2019

Penibel recherchiert und toll erzählt

Dieses Sachbuch beschäftigt sich mit Katharina Kepler (1546-1622), der Mutter von Johannes Kepler (1571-1630), die 1615 beschuldigt wird, eine Hexe zu sein. Was sind die Gründe die knapp 70-Jährige vor das Gericht zu zerren? Neid, Missgunst oder hat sich die Keplerin doch irgendwelcher Verfehlungen begangen? Anhand der noch erhaltenen Prozessakten und Briefen Johannes Keplers wird der Fall von Autorin Ulinka Ruback akribisch aufgearbeitet. Dabei ergibt sich ein detailliertes Bild dieser Zeit. Man steht an der Schwelle zur Neuzeit und in einigen Landstrichen hat man den Schritt schon gewagt und ist neuen Theorien offen. Die einfache Bevölkerung hängt jedoch eher den Traditionen an. Der Protestantismus ist gerade einmal 100 Jahre alt und die unterschiedlichen Glaubensfragen werden demnächst den Dreißigjährigen Krieg auslösen. Und hat nicht auch der als fortschrittlich gepriesene Martin Luther gepredigt, dass keine Hexen am Leben gelassen werden sollen? Die Lebenserwartung der Menschen ist aufgrund einseitiger Ernährung, der unhygienischen Zustände, Hunger und Krankheiten eher gering. Frauen sterben ohnehin viel früher, da sie meistens während oder kurz nach einer der zahlreichen Entbindungen sterben. Eine Frau mit 40 ist alt, ein Mann befindet sich mit 40 im besten Mannesalter. Katharina Kepler ist beinahe 70 und ihre körperliche Erscheinung ist altersadäquat: weißhaarig, zahnlos, dürr, abgearbeitet und vermutlich durch Osteoporose bucklig - alles scheinbare Anzeichen einer Hexe. Selbst Sohn Johannes graut vor dem Aussehen seiner Mutter. In einigen Briefen bringt er das auch sehr deutlich zum Ausdruck. Auch die Überlegenheit des männlichen Geschlechtes ist fest in Keplers Gedankenwelt verankert. So schreibt er in seiner Verteidigungsschrift, dass seine Mutter verwirrt und nicht mehr ganz bei Sinnen sei. Wenn er aber so eine schlechte Meinung von seiner Mutter hat, warum verteidigt er sie dann? Dafür gibt es wohl mehrere Gründe: Unter anderem sorgt er sich um seine eigene Reputation, weil ein nach dem Hexerei-Paragraphen verurteiltes Familienmitglied hat Auswirkungen auf seine eigene Ehre und sein Fortkommen. Erst als Katharina im Gefängnis sitzt (für deren halbwegs anständige Unterbringung die Familie aufkommen muss), spricht er ausführlich mit seiner Mutter. Jeden Punkt der Anklageschrift kann er nach diesen Erzählungen entkräften. Weiters kann er die Denunzianten der Verleumdung überführen. Dennoch sind sowohl Katharina als auch Johannes immer der Willkür des Gerichtes ausgeliefert. Egal was Katharina getan hat, es wird immer gegen sie verwendet. Als sie den Richter mit einem Silberbecher bestechen will, wird ihr das vorgeworfen, obwohl das damals gängige Praxis ist. Dass Katharina Kepler letzten Endes nach sechs Jahren Prozess und Kerkerhaft im Jahre 1622 freigesprochen wird, grenzt an ein Wunder. Meine Meinung: Ulinka Rublack ist ein hervorragendes Sittenbild des 17. Jahrhunderts gelungen. Sie hat in verschiedenen Archiven intensiv und penibel recherchiert. Manchmal "muss" sie diese, ihre Ergebnisse unbedingt an die Leser weitergeben und verzettelt sich ein wenig. So werden ähnliche Prozesse ebenfalls genau geschildert, was durchaus sehr interessant ist, aber den Leser aus Katharinas Geschichte herausreißt. Besonders gelungen ist die Einbindung zahlreicher Abbildungen. Wir erhalten Eindrücke, wie Johannes Kepler und einige seiner Zeitgenossen ausgesehen haben, sowie Einblick in die erhaltenen Briefe bzw. Prozessakten. Eine Zeittafel und Landkarten sowie Faksimiles von Keplers mathematischen Schriften ergänzen dieses umfangreiche Sachbuch. Fazit: Dieses Sachbuch besticht durch die aufwändige Recherche und den flüssigen Schreibstil, der dem Leser von heute eine authentischen Eindruck des 17. Jahrhunderts vermittelt. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
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