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Produktbild: Es geht uns gut | Arno Geiger
Produktbild: Es geht uns gut | Arno Geiger

Es geht uns gut

Roman. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2005 und dem Friedrich-Hölderlin-Förderpreis 2005

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Philipp Erlach hat das Haus seiner Großmutter in der Wiener Vorstadt geerbt, und die Familiengeschichte, von der er definitiv nichts wissen will, sitzt ihm nun im Nacken. Arno Geiger erzählt sie, als sei sie gegenwärtig: Von Alma und Richard, die 1938 gerade Ingrid bekommen und nichts mit den Nazis zu tun haben wollen. Vom fünfzehnjährigen Peter, der 1945 mit den letzten Hitlerjungen durch die zerbombten Straßen läuft. Von Ingrid, die mit dem Studenten Peter eine eigene Familie gründen will, und von Philipp, dem Sohn der beiden. Arno Geiger gelingt es, ein trauriges und komisches Jahrhundert lebendig zu machen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
19. August 2005
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
389
Autor/Autorin
Arno Geiger
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
547 g
Größe (L/B/H)
211/136/37 mm
ISBN
9783446206502

Portrait

Arno Geiger

Arno Geiger, 1968 geboren, lebt in Wien. Sein Werk erscheint bei Hanser, zuletzt "Alles über Sally" (Roman, 2010), "Der alte König in seinem Exil" (2011), "Grenzgehen" (Drei Reden, 2011), "Selbstporträt mit Flusspferd" (Roman, 2015), "Unter der Drachenwand" (Roman, 2018), "Der Hahnenschrei" (Drei Reden, 2019) und "Das glückliche Geheimnis" (2023). Er erhielt u. a. den Deutschen Buchpreis (2005), den Johann-Peter-Hebel-Preis (2010), den Hölderlin-Preis (2011), den Literaturpreis der Adenauer-Stiftung (2011), den Joseph-Breitbach-Preis (2018), den Bremer Literaturpreis (2019), den in den Niederlanden vergebenen Europese Literatuurprijs (2019) und den Rheingau Literatur Preis (2023).

Pressestimmen

"Arno Geigers großer österreichischer Familien- und Geschichtsroman jenseits nostalgischer Klischees . . . ein Werk von Einfühlungsgabe, Sprachkraft und Intelligenz." Tilman Krause, Die Welt, 27. 08. 05

"Ein großartiger Familienroman . . . Herausragend! 'Es geht uns gut' gehört zum Bemerkenswertesten, was zurzeit in der Literatur deutscher Sprache zu lesen ist. . . . Arno Geiger erzählt ohne Sentimentalität mal chronologisch, mal gegen die Chronologie, mit großer Könnerschaft." Volker Hage, Der Spiegel, 29. 08. 05

"Es ist eben die Literatur, die gleichzeitig von Vergessen und Erinnern erzählen kann und der es mit den Mitteln der Fiktion manchmal gelingt, ein wenig von der verloren geglaubten Zeit als Möglichkeit zurückzugewinnen." Kolja Mensing, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. 09. 05

"Mit verbüffender Feinfühligkeit macht Arno Geiger seine Gestalten lebendig und glaubhaft. Die Personen sind fest verankert in den Zeitläufen, sie sind durch das kontinuierliche Erzählen im Präsens von einer fabelhaften Leichtigkeit und Nähe . . . Mit meisterhafter Beiläufigkeit erzählt Arno Geiger Privates und Historisches, aus der Epoche der Väter und Grossväter mit ebensolcher Sensibilität wie aus neuerer Zeit, unscheinbare Details, die erst durch den Wortwitz ihren Glanz bekommen. . . . Ein großer Roman!" Franz Haas, Neue Zürcher Zeitung, 27. 09. 05

"Ein großer Wurf!" Der Standard

"Ein fulminantes, exzellent geschriebenes Buch." Wolfgang Paterno, profil, 12. 09. 05

"Arno Geiger versteht es, wie wenige deutschsprachige Autoren, Dialoge zu schreiben und Figuren, vor allem Frauenfiguren, zu charakterisieren. Es ist ein melancholisch-melodisch dahinfließendes Buch, in seinem Dahinfließen geheimnisvoll wie die Zeit, aber es ist auch - wie jedes gute Buch - ein Buch der Verzauberung und Verführung zum Leben." Stefan Gmünder, Der Standard, 10. 09. 05

"Arno Geigers großartiger, meisterlicher Zeitroman ist ein erstaunlicher Wurf. . . Seine Fähigkeit, die verschiedenen Familienmitglieder zum Sprechen zu bringen, ist beeindruckend." Ulrich Rüdenauer, Tagesspiegel, 09. 10. 05

"Ein Roman, der ebenso genau wie leicht vom Gewicht des Lebens spricht." Aus der Begründung der Jury zur Verleihung des Deutschen Buchpreises 2005

"Mit diesem Roman hat sich Geiger in die vorderste Reihe der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur vorgearbeitet." Anton Thuswaldner, Frankfurter Rundschau, 19. 10. 05

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Von Winfried Stanzick am 21.07.2008

Arno Geiger liebt seine Personen, er liebt und leidet mit ihnen

Philipp Erlach (36) lebt als Schriftsteller in Wien. Was er schreibt bzw. geschrieben hat, wird nicht einmal angedeutet, man bekommt den Eindruck, daß er nicht wirklich erfolgreich ist oder aber in einer Schaffenskrise. So wie er sich in den Monaten Mai und Juni des Jahres 2001 durch sein Leben wurstelt, wäre das auch gar nicht verwunderlich. Philipp Erlach hat in Hietzing, einer Wiener Nobelgegend, die alte Villa seiner Großeltern geerbt. Wohl hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen nimmt er dieses Erbe an, aber er weht sich auch dagegen. Denn alles, was diese Villa an Familiengeschichte atmet, allem, was sich auf dem tatsächlichen und dem virtuellen Dachboden versteckt, begegnet er feindlich. Sein Privatleben ist genauso ungeordnet und unklar, wie ihm seine eigene Vergangenheit und erst recht seine persönliche Zukunft erscheint. "Insgeheim möchte doch jeder wissen, wie die Zukunft sein wird, und sei es nur, damit es in der Gegenwart leichter fällt sich einzubilden, daß man weiß, was man tut." So formuliert er in seinen persönlichen Notizen, als er beginnt, das Haus zu entrümpeln. Seine verheiratete Freundin Johanna, zu der er nicht wirklich eine tiefe Bindung aufbauen kann, schickt ihm zwei Schwarzarbeiter, Steinwald und Atamatov, ein Ukrainer. Sie tut das, weil sie ihren Philipp kennt: alleine wäre er nicht imstande, irgendetwas an den Haus zu machen. Vor allen Dingen nicht, sich mit der Vergangenheit zu konfrontieren, die in dem Haus lebt und "aufbewahrt" ist. Und so müssen die beiden Schwarzarbeiter, mit denen er im Laufe der Zeit, die sie für ihn arbeiten, ziemlich hilflos eine Freundschaft anknüpfen will, den Dachboden entrümpeln, in denen sich eine Menge Tauben ein neues Zuhause eingerichtet haben. Philipp Erlach will und kann sich nicht mit der Vergangenheit seiner beiden Herkunftsfamilien auseinandersetzen, vielleicht weil er so gar keine Vorstellung hat von seiner Zukunft und seine Gegenwart so trostlos. Wie reich an menschlichem Schicksal und politischer Bedeutung seine Familiengeschichten sind, schildert Arno Geiger in literarischen Blitzlichtern, in denen er in einem Zeitrahmen zwischen 1938 und 1989 immer wieder an einen Tag in der Vergangenheit zurückkehrt und schildert, was passiert. Hier, in diesen Kapiteln, hat man das Gefühl, daß die beschriebenen Menschen leben, ihr Leben gestalten, und dort , wo sie keine Macht darüber haben, sich wenigstens mit ihrem Schicksal auseinandersetzen, anders als Philipp Erlach im Jahre 2001. Für einen Leser aus Deutschland, der sich mit der österreichischen Geschichte nicht so auskennt wie mit der des eigenen Landes, ist das Buch auch als Informationsquelle über das Land und seine Menschen aufschlussreich. Arno Geiger liebt seine Personen, die er schildert, er liebt und leidet mit ihnen. Sein Buch ist eine Einladung an seine Leser, die eigene Lebensgeschichte ernster zu nehmen.
Von Susanne Mündel am 25.11.2006

Es geht uns gut

Ein Roman übers Aufräumen. Philipp Erlachs Leben ist ziellos, planlos, antriebslos, saft- und kraftlos, so sehr, daß es einem beim Lesen weh tut. Er erbt die großelterliche Villa in einem Vorort von Wien - sonst gibt es niemanden mehr in seiner Familie, mit der er nie viel am Hut hatte. Aber womit hat er überhaupt was am Hut? Die Aufgabe, die Villa auszuräumen, überfordert ihn. Je leerer sie dann aber doch irgendwie wird, desto klarer sieht Philipp sich mit seiner eigenen Leere konfrontiert. Und desto mehr Raum nimmt die Geschichte seiner Eltern und die seiner Großeltern ein. Immer, wenn es um die Vergangenheit geht, ist das Buch richtig gut, prall und spannend. Hier hat der Autor uns was zu erzählen. Mit der Rahmenhandlung bzw. Gegenwart konnte ich wenig anfangen.Immerhin schafft der Held zum Schluß zumindest einen räumlichen Aufbruch.
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