NEU: Das eBook.de Hörbuch Abo - jederzeit, überall, für nur 7,95 € monatlich!
Jetzt entdecken
mehr erfahren
Produktbild: Wie die Schweine | Agustina Bazterrica
Produktbild: Wie die Schweine | Agustina Bazterrica

Wie die Schweine

Die deutsche Ausgabe des Tiktok-Phänomens "Tender is the flesh"

(1 Bewertung)15
Taschenbuch
15,95 €inkl. Mwst.
Zustellung: Fr, 19.09. - Mo, 22.09.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen

Marcos verantwortet die Produktion einer Schlachterei. Er kontrolliert die eingehenden Stücke, kümmert sich um den korrekten Schlachtvorgang, überprüft die Qualität, setzt die gesetzlichen Vorgaben um, verhandelt mit den Zulieferern . . . Alles Routine, Tagesgeschäft, Normalität. Bis auf den Umstand, dass in der Welt, in der Marcos lebt, Menschen als Vieh zum Fleischverzehr gezüchtet werden.
Dieser Roman hält uns Fleischfressern kompromisslos den Spiegel vor. Er stellt Fragen in den Raum - nach Moral, Empathie, den bestehenden Verhältnissen. Und er verschafft, was nur die Literatur verschafft: neue Einsichten, neue Gefühle, nachdem alle Argumente längst ausgetauscht sind.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
20. Januar 2020
Sprache
deutsch
Auflage
Deutsche Erstausgabe
Seitenanzahl
236
Autor/Autorin
Agustina Bazterrica
Übersetzung
Matthias Strobel
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
spanisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
290 g
Größe (L/B/H)
211/128/25 mm
Sonstiges
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
ISBN
9783518470237

Portrait

Agustina Bazterrica

Agustina Bazterrica, geboren 1974 in Buenos Aires, traf mit der Veröffentlichung ihres Romans Wie die Schweine einen neuralgischen Punkt der argentinischen Kultur. Nach wochenlanger Platzierung auf der Bestsellerliste und der Verleihung des Premio Clarín, der wichtigsten literarischen Auszeichnung des Landes, gilt sie als eine der erfolgreichsten Autorinnen ihrer Generation. Im September 2024 erschien ihr Roman Die Nichtswürdigen, übersetzt von Matthias Strobel.

Matthias Strobel, geboren 1967, ist seit 1999 als freier Übersetzer für spanischsprachige Literatur und seit 2005 auch als Agent für lateinamerikanische Autoren tätig.


Pressestimmen

»Die makabre Anziehungskraft rührt nicht zuletzt daher, dass Bazterricas grausame neue Welt, so monströs, Me sie ist, uns doch immer wieder bekannt vorkommt. Das ist beunruhigend und eine der Stärken des Buches. « Hernán D. Caro, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Die Argentinierin skizziert eine Gesellschaft, die sich schon längst von den uns vertrauten Wertemodellen verabschiedet hat. Die den natürlichen Kreislauf des Fressens und des Gefressenwerdens durchbricht und in der der Mensch zur Ware wird. Definitiv nichts für zarte Mägen. « Lisa Schliep, Leipziger Volkszeitung

»Das erschreckende Porträt unserer grenzenlos egoistischen Gesellschaft. « Ariane Singer, Le Monde

»Ein Roman von hypnotischer Kraft. « L'Obs

»Ein schonungsloses Porträt unserer Konsumgesellschaft. « Les Inrockuptibles

»In einer entmenschlichten Welt konfrontiert uns die Autorin mit schwindelerregenden Fragen nach Gewalt, Liebe und Macht. « Livres Hebdo

»Ein bissiger und kompromissloser Ausdruck von dem, was in unserer Gesellschaft tagtäglich passiert. « La Nación

»Hypnotisch, grausam, schön, nimmt den Leser in wenigen Momenten gefangen. « El Imparcial

»Wenn man einmal begonnen hat, den Roman Wie die Schweine zu lesen, kann man nur schwer wieder aufhören. Weil es so verru ckt ist, so gierig und krank. « vegpool. de

»In jedem Fall ist Wie die Schweine ein ungewohnter, brutaler und irgendwie auch poetischer Roman, der nicht so schnell in Vergessenheit gerät und zeigt, woran es dieser Welt und den Menschen krankt ohne dabei moralisierend zu sein. « buchboxberlin. de

Bewertungen

Durchschnitt
1 Bewertung
15
Übersicht
5 Sterne
1
4 Sterne
0
3 Sterne
0
2 Sterne
0
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
Von EinHerzfürLeseratten am 28.02.2020

Kannibalismus wird hoffähig

Die Argentinierin Agustina Bazterrica hat für ihren dystopischen Roman "Wie die Schweine" die bedeutendste Literaturauszeichnung ihres Landes verliehen bekommen. Ich weiß nicht genau, ob ich es ironisch oder grandios finden soll, dass das Buch aus einem Land kommt, das bekannt ist für besonders exquisite Steaks. In Bazterricas Roman wird Kannibalismus nämlich salonfähig, man darf es dann nur nicht so nennen - falls man nicht vor hat selbst im Schlachthof zu enden. "Alle machen den Kannibalismus hoffähig, denkt er. Kannibalismus, noch so ein Wort, das ihn in große Schwierigkeiten bringen könnte." Seite 12 "Wie die Schweine" ist ein Roman, der klar auf Schock ausgerichtet ist. Die Autorin möchte Entsetzen erzeugen, die Menschen anregen nachzudenken. Dabei schreckt sie weder vor bildhaften, brutalen Szenen zurück, noch vor einigen Passagen, in denen die Gefühle die Hauptfigur Marcos schier übermannen. Er arbeitet als rechte Hand eines Schlachthof-Besitzers und kümmert sich um Zulieferer, Kunden aber auch den Schlachtbetrieb als solchen. Man begleitet ihn während des Lesens in kurzen Kapiteln und einer neutralen Erzählweise durch seinen Alltag. Einen Alltag, der ihn nach einem persönlichen Schicksalsschlag nur noch anekelt, da sich sein komplettes Sein fast ausschließlich um den Tod (bzw. um das Kind beim Namen zu nennen: um die Ermordung von Menschen!) dreht. Die Geschichte spielt dabei in einem Argentinien, das der Zensur unterliegt. Regiert von einem Regime, das keine Kritiker zulässt. Sollte man das Schlachten von "Stücken" als Mord bezeichnen oder gar von Kannibalismus reden, landet man selbst auf dem Teller seiner Mitbürger. Grund für all diese Abscheulichkeiten ist ein Virus, mit dem sich alle Tiere weltweit infiziert haben. Ein Virus, der für die Menschen tödlich endet - egal, ob sie das Fleisch der infizierten Tiere essen oder von ihnen gekratzt oder gebissen werden. Als Vorsichtsmaßnahme wurden aus diesem Grund alle Tiere getötet: Haustiere, Nutztiere, Wildtiere - alle Tiere, die man auffinden konnte. Marcos jedoch vermutet, dass der Virus von der Regierung erfunden ist oder gezielt in Umlauf gebracht wurde, um sich durch den Verzehr von "Spezialfleisch" auch von Problemen wie Überbevölkerung und Armut loszusagen. Dialog-Auszug zwischen Marcos und Urlet, Seite 164: "Warum bezeichnen Sie das menschliche Tun dann als scheußlich?" "Weil es scheußlich ist. Aber das ist ja das Wunderbare, dass wir unsere Maßlosigkeiten akzeptieren, dass wir uns mit ihnen arrangieren, dass wir unseren primitiven Kern mit Wohlwollen betrachten." "Wie die Schweine" zeigt auf, was wir Menschen schon jahrelang den Tieren antun und hält unserer Konsumgesellschaft erschreckend realitätsnah einen Spiegel vor! Es gibt im Roman so viele "interessante" Einblicke in diese grausame Zukunftsversion, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Katastrophale Haltungsbedingungen, Besamungen, Melkmaschinen, Wachstumshormone, Labor-Versuche, Schlachthof-Bewerber, die Spaß am Töten empfinden¿ ein Schockmoment jagte wirklich den nächsten. Es gibt Jagdreviere, in denen nun statt Tieren "Stücke" gejagt werden - am liebsten sind den Jägern trächtige Weibchen, da diese sich mehr wehren (ekelhaft!). Selbst alte Menschen werden in dieser dystopischen Welt nicht mehr auf dem Friedhof bestattet. Es gibt nur noch Scheinbestattungen, da selbst Friedhöfe von Aasfressern geplündert wurden. Besonders wohlhabende Personen halten sich Heimstücke, die sie dann nach und nach essen. Das heißt auf gut deutsch: In einer gekühlten Vorratskammer steht ein lebendes "Stück", dem man heute einen Arm abschneidet und in der nächsten Woche ein nächstes Körperteil, um möglichst frisches Spezialfleisch auf den Tisch zu bringen! Es ist echt ein krank! Ich weiß nicht, ob ich froh oder traurig war, als der Roman endete. Ein bisschen von beidem vermutlich. Froh, weil das Schrecken ein Ende hatte; traurig, weil dieses Buch echt großartige Literatur und Gesellschaftskritik ist. Das Ende hat mich überrascht - auch wenn ich mir noch mehr Informationen zum Fortgang gewünscht hätte und die Geschichte auf keinen Fall auserzählt scheint, so war ich doch sehr angetan vom kompletten Roman! "Wie die Schweine" regt zum Nachdenken an - auf sehr vielen verschiedenen Ebenen. Politik,Tierhaltung und Tierwohl, Profitgier, Konsumverhalten, Armut, Überbevölkerung, Moral und Ethik. All das spielt eine Rolle und trotzdem ist es ein spannender Roman, der beim Lesen mitfühlen und mitfiebern lässt. Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung, für alle, die sich diese Themen zutrauen. Ich habe mein erstes großes Jahreshighlight gefunden!