Im Mittelpunkt des in diesem Band dargestellten Forschungsvorhabens steht die leitende Fragestellung, welche Orientierungsmuster den Berufsfindungsprozessen von angehenden Lehrlingen mit geschlechts(un)typischen Berufswünschen zugrunde liegen. Unter Rückgriff auf ein qualitativ-rekonstruktives Forschungsdesign werden vier Typen von Berufsfindungsprozessen abgeleitet, welche sich hinsichtlich der Berufswerte, des Ausmaßes an Selbst- und Fremdbestimmung sowie der handlungsleitenden Intention der Jugendlichen unterscheiden. Lediglich Jugendliche vom Typ I (u. a. durch ein hohes Maß an Selbstbestimmung charakterisiert) waren in der Lage, einen geschlechtsuntypischen Berufswunsch zu verwirklichen.
Inhaltsverzeichnis
Stellung der Lehre im österreichischen (Berufs-)Bildungssystem. - Theoretische Rahmung über Erklärungsansätze zur Berufswahl und Geschlechtersegregation. - Forschungsdesign und Ergebnisse der nach der dokumentarischen Methode ausgewerteten qualitativen Studie.