REZENSION VON H. U. SCHIRR
Eine leuchtende oder eine düstere Zukunftsvision? Jedenfalls lesenswert und nicht unrealistisch!
Diese Kurzgeschichte von Adi Mira Michaels ist so ganz anders als das, was ich sonst von ihm gewohnt war. Zwar bleibt er der schwulen Thematik treu, aber sie steht weniger als sonst im Mittelpunkt. Der Autor verzichtet auf explizite Sexszenen. Diesmal zeigt er uns die Welt, wie sie in einigen Jahrzehnten aussehen könnte. Das Leben eines schwulen Paares in einer Zukunft, in der Homosexualität normal, das heißt gesellschaftlich akzeptiert ist, in der niemand mehr hungern muss und in der Arbeit zum Vergnügen geworden ist, könnte mir gefallen. Doch dann überraschte mich der Autor mit etwas, was ich mir lieber nicht für die Zukunft vorstellen mag. Ich fühlte mich ein klein wenig an 'Matrix' erinnert, auch wenn hier letztlich doch etwas ganz Anderes zum Vorschein kommt. Und was natürlich in keinem Werk dieses Autors fehlen darf, hat auch hier seinen Auftritt ein Kater! Diesmal hat der Stubentiger sogar das sogenannte 'letzte Wort'.
Mehr möchte ich nicht verraten. Es lohnt sich, diese Geschichte zu lesen, auch wenn oder gerade weil sie den Leser nachdenklich macht.