Dieser fünfte Roman der Ärztin, Rechtsmedizinerin und Psychotherapeutin Ulrike Blatter ist eine Geschichte, in der ein Junge über seine Kindheitserinnerungen zu Zeiten des 2. Weltkrieges in einem kleinen Dorf in der Eifel erzählt. Es ist wunderbar einfühlsam geschrieben und in kurze Kapitel eingeteilt und daher sehr gut zu lesen. Als Leser fühlt man mit diesem jungen Menschen mit, wenn er unter Kälte, Hunger, Ängsten leidet und Freundschaften schließt, kurzum versucht, sein Leben zu meistern. Diese Kindheitserinnerungen haben mich (Jahrgang 1969) von der ersten bis zur letzten Seite fasziniert und in seinen Bann gezogen. Durch die enthaltenen ca. 30 Schwarz-Weiss-Fotos in der Mitte dieses Romans kann man sich die Orte des Geschehens als Leser noch besser und eindringlicher vorstellen (die politische Lage, die Gesellschaft, einfach diese Zeit mit all seinen Problemen und täglichen Herausforderungen an die Menschen). Außerdem gefiel es mir sehr gut, dass zwischendurch der Eifeler Dialekt gesprochen wurde. Begriffe der damaligen Zeit werden erläutert und runden das tolle Buch ab.
Fazit: Sehr berührend und absolut lesenswert!