Nicole Staudingers "Männer sind auch nur Menschen" ist in kurze, prägnante Kapitel eingeteilt, die nur lose zusammenhängen. Der Schreibstil spiegelt die Sprunghaftigkeit von den Gedanken der Autorin wieder, wodurch ich zu Beginn leider kaum etwas von den Inhalten mitnehmen konnte, da sie so unstrukturiert präsentiert werden. Erst nach etwa der Hälfte des Buches erschien mir das Geschriebene organisierter (oder ich hatte mich an den Stil gewöhnt) und konnte konkrete Hinweise mitnehmen. Zudem ermöglicht die Ausdrucksweise das rasche Lesen des Buches.
Inhaltlich geht es darum, wie Frauen effektiv und schlagfertig auf festgefahrene Ein- und Vorstellung bezüglich der Geschlechterrollen reagieren sollten. Gut gefallen hat mir, dass Männer dabei nicht als Sündenbock an den Pranger gestellt werden, sondern Frauen verstehen sollten, dass Männer sich anders verhalten und kommunizieren als sie. Daher darf man ihre Taten nicht an eigenen Maßstäben und Ansprüchen messen, sonst können schnell Missverständnisse entstehen und Konflikte aufkommen. Dazu gehören der Mut und Wille, nicht alles als gegeben hinzunehmen, sondern auch mal etwas ändern zu wollen. Zudem geht es um die gegenseitige Unterstützung von Frauen, da man als Team stärker ist als alleine.
Die beispielhaften Situationen, in denen Frauen sexistische Kommentare zu hören bekamen, kenne ich nicht aus meinem Alltag, was vielleicht daran liegt, dass ich einer anderen Generation als die Autorin angehöre.
Empfehlen kann ich das Buch jedem, der typische Geschlechterrollen abschaffen und Vorurteile minimieren möchte - und allen, die vom Gegenteil überzeugt sind!