In »Inniger Schiffbruch« kommt nicht ein Satz aufgeblasen oder hochtrabend daher. Dieser Roman ist so komplex, weil Erinnern so komplex ist, weil es sich nur so darstellen lässt. Diese Form macht ihn zu etwas Besonderem in der gefälligen Gegenwartsliteratur, die viel zu oft nur Antworten geben will. Bei diesem Roman sind jedoch die Fragen das weit wichtigere Mittel. Ein Roman, der seine Leser lange beschäftigen wird. Björn Bischoff, Nürnberger Nachrichten
Frank Witzel erzählt in seinem Roman, der eigentlich eine Autobiografie ist, mit rückhaltloser, mitunter therapeutischer Offenheit die Geschichte einer Kindheit im autoritären Geist der jungen Bundesrepublik. Gunnar Menkens, HAZ - Hannoversche Allgemeine Zeitung
Witzels Roman zieht (. . .) gerade deshalb in seinen Bann, weil in ihm das Erlebte auf heilsame Weise als Folge historisch-kollektiver Traumata verstehbar wird. (. . .) Literatur und Therapie, bei Frank Witzel stehen sie sich auf eindrucksvolle Weise sehr nahe. Oliver Pfohlmann, WDR 3
»Er weiß nur zu gut, dass mit seinem ausladenden Erzählen und permanentem Zweifel daran sein Schiffbruch gewissermaßen vorprogrammiert ist. [. . .] Frank Witzel feiert vielmehr seinen Schiffbruch in gekonnter Weise: glaubhaft und vor allem innig. Denn vom Grunde auf lässt sich alles erzählen. « Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur
»Eine Kindheit mit Verschweigen, mit Züchtigung und Disziplin, mit Tonband- und Fernsehverbot umrahmt von einer zur Schau getragene Makellosigkeit, die Denken und Fühlen ausklammerte. Inniger Schiffbruch ist ein blankes Sozialporträt der 60er-Jahre, das seine Tiefe und Glaubwürdigkeit dadurch erhält, dass sich er selbst zur Verfügung stellt, ohne Wenn und Aber. « Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur
» Inniger Schiffbruch ist ein bewegender Text, er sichert sich nicht durch scheinbare Schutzmechanismen ab. Aber er verharrt eben nicht im Verstummen , das die Eltern definierte und das Kind in Schockstarre versetzte. Er widmet sich in faszinierenden Kreisbewegungen etwas anderem, Entscheidendem: der Stummheit nämlich, die dem Sprechen vorausging « Michael Stallknecht, SZ - Süddeutsche Zeitung
»Der Autor zielt mit seinem Schreiben ins Innerste, er bemüht sich nicht einmal im Ansatz um Fiktionalisierung oder andere literarisierende Ausweichbewegungen. Immer wieder reflektiert er darüber, was er gerade tut. Und der Sog, der den Autor erfasst, wie er sich selbst auf den Grund zu kommen versucht, überträgt sich dabei auch auf den Leser. « Michael Stallknecht, SZ - Süddeutsche Zeitung
»Es ist sprunghaft und episodisch angelegt, doch gerade so entsteht ein Bild im Sinne eines dokumentarischen Realismus, der sich von den gemütvollen Jugenderinnerungen landläufiger Machart in einer imponierenden Weise absetzt. « Stefan Michalzik, Frankfurter Neue Presse