*****
Das provokante Lektüre-Highlight von Olivia Kleinknecht
- jetzt bei tolino select!
Erschreckend realistisch und brillant erzählt, gewährt
die Autorin einen kritischen und zugleich unheimlich
spannenden Einblick in das Wesen einer
'Spaßgesellschaft'. Die Beschreibungen ihres
psychopathischen Protagonisten lassen die LeserInnen
erschaudern und die durchwegs anspruchsvolle Story regt
zum Nachdenken an. Der Roman entwirft ein einzigartiges
Szenario über Zügellosigkeit, Machtgier und
Erniedrigung, das Ihnen unter die Haut gehen wird.
Brutal, aber einfach großartig!
Der exzentrische Regisseur Vittorio Angelotti hat mit
seinem letzten Film nicht nur einige Grenzen
überschritten, sondern auch zahlreichen Menschen vor den
Kopf gestoßen. Auch im 'echten Leben' kann der
manipulative und sexbesessene Egomane nicht die
Kontrolle abgeben und schafft es mit seiner einnehmenden
Art immer wieder, seinen Willen zu bekommen. Doch
irgendwann kann er seinen Hunger nach Macht nicht mehr
nur mit sexuellen Erlebnissen stillen und ist bereit den
nächsten, grausamen Schritt zu gehen...
*****
Der Held gilt als überwunden. In der modernen, aufgeklärten Welt braucht es keine keulenschwingenden Kraftprotze mehr; Teamgeist und Einfühlungsvermögen werden vom modernen Mann verlangt. Und doch scheint das Bedürfnis nach dem zupackenden Helden, der mit Entschlossenheit und Härte Probleme im Alleingang löst, ungebrochen zu sein. Ein solches, fast schon ausgestorbenes, Exemplar von Mann ist der Regisseur Vittorio Angelotti - wenn auch im negativen Sinn. Er tut, was er möchte. Er nimmt, was und wen er möchte. Er fragt nie um Erlaubnis. Er lebt seinen ganz eigenen, gefährlichen Traum. Sein Leben inszeniert Angelotti wie seine Filme. Alles dient ihm nur als Bühne zur Darstellung seiner exzentrischen Begierden. Dabei ist er die Hauptperson; diejenigen, die seinen Weg kreuzen, degradiert er zu bloßen Statisten. Daß sich so viele, sowohl Frauen als auch Männer, und sogar der fünfzehnjährige Sohn seiner Putzfrau, von ihm benutzen lassen, liegt nicht nur an der Anziehungskraft, die solch ein bedenkenlos handelnder Mann hat, wenn er zudem noch mächtig und berühmt ist. Angelotti hat auch sein ganz eigenes, halsbrecherisches System der Verführung. Lieben wir nicht alle ein wenig, was uns in Schrecken versetzt? . . . Angelotti interessiert hauptsächlich eins: der ultimative Glückskick. Als er bei seinem «Spiel» willentlich die Grenze zum Verbrechen überschreitet, läuft auf einmal nicht mehr alles nach seinen Wünschen. Hält er immer noch alle Fäden in der Hand? Oder ist unser Antiheld vom Handelnden längst zum Spielball geworden?