Die Geschichte:
Jack Waterman ist ein Autor, der sich in einer Schreibkrise befindet und auf der Suche nach seinem Bruder Theo ist, dem er als Kind sehr nahestand. Er hat ihn aber mehr als zwanzig Jahre nicht gesehen und fühlt sich schuldig. Unterwegs nimmt er die Anhalterin Pitsémine und ihren Kater Chop Suey mit. Sie wird wegen ihrer langen und dünnen Beine auch "Große Heuschrecke" genannt, ist Automechanikerin und lesewütig. Sie hilft ihm die Karten und Bücher seines Bruders zu entschlüsseln, um die Suche zu erleichtern. Beide sind an sich Einzelgänger, finden aber eine ganz besondere Nähe zueinander, als sie gemeinsam diese Reise antreten.
Meine Meinung:
Ich habe ein bisschen gebraucht, bis ich mich so richtig auf den Inhalt einlassen konnte, weil dieses Buch so ganz anders ist. Es hat mich aber nach einigen Seiten auf eine wunderbare und unvergessliche Reise mitgenommen. Die beiden Protagonisten Jack und die Große Heuschrecke haben mich nach und nach mit ihren feinfühligen aber auch starken Charakteren sehr beeindruckt. Die beiden Figuren ließen mich einsteigen, nahmen mich auf ihre Reise mit, als sie in Jacks altem VW-Bus von Québec bis San Francisco fuhren. Sie erlaubten mir, mal mehr oder weniger aus ihren Leben zu erfahren, zeigten mir ihre Vorlieben, sie diskutierten, lasen Bücher und halfen sich gegenseitig, obwohl, oder gerade, weil sie sich kaum kannten. Auch die gefühlte Distanz, die der Erzähler durch die gewählte Sprache und Perspektive herstellte, löste sich nach und nach völlig auf. Die fein eingearbeitete Kultur- und Literaturgeschichte, über die Siedler und Indianer Amerikas, waren auf der Reise zu den einzelnen Orten ein Sahnehäubchen, das ich sehr genossen habe.
Mein Fazit: Das ist ein ganz besonderes Buch, mit einem unvergesslichen Paar, das ich sehr gerne gelesen habe und das ich wärmstens empfehlen möchte.
Heidelinde von "friederickes bücherblog"