Wie auch im ersten Band geht es wieder um die vier Frauen Luise, Helga, Annabelle und Marie. Zwischen dem ersten und dem zweiten Band liegen ungefähr zehn Jahre, das heißt, dass der Roman in den 60ern spielt.
Luise sehnt sich derweil nach einem Anbau ihres Ladens, während Annabell damit beschäftigt ist, sich um ihr zweites Kind zu kümmern, Helga als alleinerziehende Mutter eines Sohnes das Medizinstudium absolviert hat und Marie nach der Hochzeit mit Martin vier Kinder bekommen hat, die sie fordern.
In diesen zehn Jahren ist viel passiert: Man erfährt aber nicht alles auf einmal, sondern Stück für Stück, was mir sehr gut gefallen hat. Jede einzelne Geschichte der Frauen hat mich berührt. Diese sind sehr einfühlsam beschrieben, sodass mit den Frauen mitgefühlt werden kann.
Ein Highlight war es auch wieder, Luises Aufzeichnungen, die sie in ihrem Ladenkunde-Album niederschreibt, zu lesen. Da sie auch aktuelle gesellschaftlichen Entwicklungen, die in den 60er Jahren stattgefunden haben, nicht auslässt. So manches Mal war ich doch überrascht, welche Rechte Frauen sich erkämpfen mussten, die heute selbstverständlich erscheinen. Das zeigt, welche Aktualität der Feminismus hat und dass es sich dafür zu kämpfen lohnt.
Die vier Wunderfrauen bestechen durch einen unterschiedlichen Charakter und jede ist auf ihre eigene Art und Weise liebenswert. Stephanie Schuster hat es geschafft, dass ich immer wissen wollte, wie die jeweiligen Handlungsstränge weitergehen. Außerdem schafft sie es, den Spagat zwischen der Emotionalität aber auch Heiterkeit, mühelos zu meistern.
Meiner Meinung nach ist dieser Roman eine tolle Fortsetzung des ersten Bandes und ich freue mich schon sehr auf den dritten und letzten Teil der Trilogie, wobei ich andererseits auch traurig bin, mich dann von den Wunderfrauen verabschieden zu müssen.