Neben den gängigen Klischeevorstellungen von majestätischen Tieren und rhythmischer Musik gelten farbenfrohe Textilien als Teil afrikanischer Kulturen. Hinter diesen bunten Gewändern steckt jedoch weitaus mehr als eine bloße Bekleidungsfunktion für ihre Träger und Trägerinnen. Ebenso ist die Geschichte der Pagnes, wie diese Stoffe in vielen frankophonen Ländern Westafrikas genannt werden, weitaus vielschichtiger, als man vermuten mag: So gelangten sie erst über den kolonialen Handel der Niederlande von Indonesien nach Westafrika. Darüber hinaus verstecken sich hinter den farbenfrohen Mustern Bedeutungen, mit welchen die Einwohner und Einwohnerinnen von Benin und anderen westafrikanischen Staaten sich Botschaften übermitteln können.
Diese Studie zeichnet die Geschichte der Pagnes nach und untersucht, wie "afrikanisch" und "traditionell" sie wirklich sind. Ebenso wird die Kommunikation über die verschiedenen Muster erklärt und der Frage nachgegangen, inwiefern Jugendliche in Benin die Kommunikationspraxis durch Pagne im Jahr 2020 weiterhin pflegen. Qualitative wie quantitative Datenerhebungen auf dem Dantopka-Markt, bei einer Schneiderin und an der Université D'Abomey-Calavi beantworten diese Fragen.