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Produktbild: Braunes Erbe | David de Jong
Produktbild: Braunes Erbe | David de Jong

Braunes Erbe

Die dunkle Geschichte der reichsten deutschen Unternehmerdynastien

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Das braune Erbe der reichsten deutschen Unternehmerdynastien - und wie sie heute damit umgehen.
Die Quandts, die Flicks, die von Fincks, die Porsche-Piëchs, die Oetkers und die Reimanns zählen zu den reichsten deutschen Unternehmerdynastien. Und dennoch ist ihre dunkle Vergangenheit kaum bekannt. David de Jong erzählt, woher ihr Wohlstand kommt, wie sie sich im Nationalsozialismus bereichert haben, und wie sie danach damit umgingen.
Anfang 1933 luden die Nationalsozialisten Vertreter der Wirtschaft nach Berlin ein, um sie aufzufordern, für den bevorstehenden Wahlkampf Geld zu spenden. Die Eingeladenen waren erfolgreiche Industrielle und Banker; zu ihnen gehörten Günther Quandt, Friedrich Flick und August von Finck. Nach der Machtübernahme traten sie in die Partei ein und arbeiteten mit dem Regime zusammen. Sie verdienten an der Aufrüstung und bereicherten sich durch Einsatz von Zwangsarbeitern und Raub jüdischer Unternehmen in Deutschland und in den besetzten Gebieten Europas.
Warum konnten sie nach dem Krieg nahezu unbehelligt weiterarbeiten? Wie gingen sie mit ihrer Verantwortung für das Unrecht um, dem sie einen Teil ihres Reichtums verdanken? Welche Entscheidungen haben es ihnen möglich gemacht, in den Jahrzehnten danach weiter zu expandieren? Was bedeutete das für die Bundesrepublik? Und wie gehen die Erben heute mit ihrer dunklen Familiengeschichte um?
David de Jong erzählt auf fesselnde Weise von einem Jahrhundert deutscher Geschichte - und von Dynastien, deren Entscheidungen viele Schicksale bestimmt haben und die bis heute den Alltag von Menschen in Deutschland und der Welt beeinflussen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
05. Mai 2022
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
496
Dateigröße
28,79 MB
Autor/Autorin
David de Jong
Übersetzung
Jörn Pinnow, Michael Schickenberg
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783462321012

Portrait

David de Jong

David de Jong, geboren 1986 in den Niederlanden, studierte Politikwissenschaft an der Universität Amsterdam und Geschichte an der Columbia-Universität in New York und der London School of Economics. Er arbeitete als Journalist für Bloomberg News und berichtete aus Amsterdam über das europäische Bank- und Finanzwesen, und aus New York über verborgenen Reichtum und Milliardenvermögen in den USA und Europa. Er lebt in Tel Aviv.

Jörn Pinnow, geboren 1974, studierte Geschichte und Literaturwissenschaften in Tübingen, Brüssel und Berlin. Er übersetzt Sachbücher und Belletristik aus dem Englischen, Französischen und Niederländischen.

Michael Schickenberg, geboren 1975, übersetzt Sachbücher und Romane aus dem Englischen und Norwegischen. Er studierte Anglistik/Amerikanistik, Germanistik und Skandinavistik in Greifswald, den USA, Norwegen und Spanien.

Pressestimmen

»[De Jongs] Buch überzeugt durch eine lebendige Erzählstruktur und Detailtiefe. Nach der Lektüre versteht man die Ursprünge vieler deutscher Großkonzerne und die Mentalität von Familienunternehmen in der NS-Zeit besser. « Marcus Jung, FAZ

»Dramaturgisch konsequent konzentriert sich de Jong auf fünf Familienfälle, die er akribisch aufbereitet, stets um äußerste Faktengenauigkeit bemüht. « Hans-Jürgen Jakobs, Handelsblatt

»David de Jong erzählt auf fesselnde Weise von einem Jahrhundert deutscher Geschichte - und von Dynastien, deren Entscheidungen viele Schicksale bestimmt haben und die bis heute den Alltag von Menschen in Deutschland und der Welt beeinflussen. « Buch-Magazin

»De Jong hat für dieses Buch vier Jahre in Berlin recherchiert. Das Resultat sind sorgfältig geprüfte Fakten und eine verständliche Darlegung der teils verwirrenden personellen, politischen und unternehmerischen Strukturen der porträtierten Familien. Eine weitere wichtige Leistung de Jongs ist, dass er (. . .) die schandhafte Geschichte von Weltmarken wie Porsche, Volkswagen, BMW, Varta, Henkell und Dr. Oetker einem breiten Publikum zugänglich macht. « Mara Bernath, Finanz und Wirtschaft, Schweiz

»In [Braunes Erbe] verschränkt de Jong Geschichten verschiedener Unternehmer, so dass sich in der Dreistigkeit und Grausamkeit der Nutznießer von Verbrechen Muster zeigen, ebenso wie im Schweigen folgender Generationen. « Niklas Elsenbruch, Süddeutsche Zeitung

»[M]it einer einmaligen Auftragsarbeit ist es nicht getan, wie de Jong klar aufzeigt. Wer als Unternehmen mit brauner Vergangenheit glaubwürdig bleiben will gerade im internationalen Geschäft , sollte sich aktiv den öffentlichen Debatten stellen. Und erkennen, dass es sich bei den Gräueln des Nationalsozialismus um eine Vergangenheit handelt, die nicht vergeht. « Pascal Michel, Die Tagespost

»Die bittere Erkenntnis [der fehlenden Aufarbeitung] lässt nach der Lektüre dieser hervorragend erzählten Elitegeschichte ein beklemmendes Gefühl zurück. « Hans-Dieter Grünefeld, Buchkultur

»[Braunes Erbe] führt in die 20er bis 40er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts und zeigt detailreich, wie sehr der Aufstieg dieser Wirtschaftsimperien mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden war. « APA Austria Presse Agentur

» Braunes Erbe ist geschrieben worden, um Verstrickung, Schuld und Verantwortung der Unternehmer für den Nationalsozialismus auch außerhalb Deutschlands bekannt zu machen. [. . .] [H]ier ist ein Buch, das sehr gut geschrieben (und übersetzt) ist, das an Klatsch und Tratsch aus der Nazi-Zeit nicht spart, und das niemanden überfordert, der vor wissenschaftlichen Büchern mit tausenden von Anmerkungen Respekt hat. « Deutschlandfunk Kultur

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Von Bellis-Perennis am 31.05.2022

Profiteure des NS-Regimes und ihre Erben

Zahlreiche deutsche Firmendynastien sind direkte Nutznießer des NS-Unrechtsstaates. In diesem Buch wird dargestellt, wie es dazugekommen ist, wie sie von Enteignung des jüdischen Vermögens, Zwangsarbeitern, Ausbeutung und Rüstungsaufträgen profitiert haben. Wie sie ihre Mitschuld leugne(t)n und ihre dunkle Vergangenheit am liebsten unter den Teppich kehren wollen. Ist es kurz nach Kriegsende noch gelungen, die Alliierten teilweise an der Nase herumzuführen und ihre Beteiligung an Kriegsverbrechen kleinzureden, so gelingt das heute nicht mehr. Das Interview von Verena Bahlsen im Jahre 2019, in dem sie erklärt, "Das war vor meiner Zeit und wir haben die Zwangsarbeiter genauso bezahlt wie die Deutschen und sie gut behandelt. Der Bahlsen-Konzern habe sich nichts zuschulden kommen lassen . sorgt für entsprechende Empörung und zeigt, wie notwendig Bücher wie dieses nach wie vor hier sind. Autor David de Jong erklärt anhand von Unternehmerfamilien wie den Quandts, den Flicks, den Porsche-Piëchs, den Oetkers, den Reimanns und derer von Flick wie sie sich in der NS-Zeit auf Kosten von Tausenden Zwangsarbeitern bereichert haben. Das Buch beginnt Anfang 1933 mit der Zusammenkunft des Regimes mit den damaligen Größen der Wirtschaft um die Aufrüstungs Deutschlands voranzutreiben. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten traten sie der Partei und oft auch der SS bei, um sich skrupellos zu bereichern. Interessant zu lesen war für mich, wie sehr die Familie Quandt mit dem Regime verstrickt war. Magda Goebbels war die zweite Ehefrau von Günther Quandt, Der gemeinsame Sohn wuchs bei Josef Goebbels auf. David de Jong wirft auch einen kritischen Blick auf die Alliierten, denen bekannt gewesen ist, wie die Unternehmen vom NS-Regime profitiert haben und sie dennoch nach dem Krieg nahezu unbehelligt weiterarbeiten haben lassen. Wie sehr die Angeklagten von sich und der Rechtmäßigkeit ihres Handelns überzeugt waren, erkennt man auch darin, dass sie selbst vor der Erpressung eines homosexuellen Staatsanwaltes nicht zurückgeschreckt haben. Spät aber doch, müssen sich die Erben der Dynastien mit den Verbrechen der Großväter auseinandersetzen, doch wie das eingangs erwähnte Beispiel von Verena Bahlsen zeigt, ziemlich blamabel und nicht immer mit der gebotenen Demut den Opfern gegenüber. Das Buch enthält zahlreich bislang unbekannte Fotos aus den Archiven der Unternehmen und Familien. Fazit: David de Jong erzählt auf fesselnde Weise wie Unternehmerfamilien in das NS-Regime verstrickt waren, wie wenig sie ihre Beteiligung an den Verbrechen eingestehen und wie sie und ihre Konzerne davon profitiert haben. Gerne gebe ich diesem Buch 5 Sterne und eine Leseempfehlung.