Der erste Band gefiel mir außerordentlich gut, weshalb ich diese Fortsetzung kaum abwarten konnte. Für mich war Lucan eine weitere interessante Figur aufgrund seiner ungewöhnlichen Abstammung, über die ich unbedingt mehr erfahren wollte. Außerdem war es wieder schön, in diese Vampirwelt der Autorin einzutauchen.
Ich empfehle, wenigstens ein paar und vor allem den ersten Band dieser neuen Reihe gelesen zu haben, ehe man sich diesen hier vornimmt. Denn die Handlung baut sich ein wenig auf der vorherigen auf und vor allem weiß man dann auch eher, von wem die Rede ist. Wir erfahren nicht nur etwas über Rio und Lucan, sondern auch einiges über das vorherige Protagonistenpärchen aus Band 1 und zu einigen Figuren aus der Hauptreihe. Als Leser sollte man vor allem wissen, wer oder was die Bruderschaft der Black Dagger ist. Sonst gibt das Lesen hiervon keinen Sinn.
Rio arbeitet als verdeckte Ermittlerin in den dunklen Gassen Caldwells. Sie ist schon nah dran am ganz großen Kopf der Drogenszene, aber eines Abends läuft alles schief und ihr Leben gerät noch mehr in Gefahr als es sonst schon ist. Doch zum Glück ist Lucan zur richtigen Zeit am richtigen Ort und rettet ihr mehrmals das Leben. Was sie aber nicht weiß, ist, dass Lucan oder besser gesagt Luke, ihr neuer Verbindungsmann zur geheimen Drogenwelt, nicht der ist, für den er sich ausgibt. Aber sie kann die knisternde Anziehung zwischen ihnen nicht leugnen. Doch ihre aufkeimenden Gefühle entwickeln sich zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Denn sie will dem Drogenboss das Handwerk legen und dabei natürlich noch überleben. Wird Lucan ihr dabei eine Hilfe sein oder ist er ihr Feind?
Lucan kennt man bereits aus Band 1, falls der vorab gelesen wurde. Er ist nur aufgrund seiner Abstammung im vergessenen Gefängnis der Glymera gelandet. Als dieses aber eigentlich befreit wurde, liefen im Hintergrund ganz andere Strippen ab. In Wahrheit hat das Gefängnis einfach nur seinen Standort gewechselt. Er und seine inhaftierten Freunde sind immer noch gefangen und ein Ausweg aus der Misere scheint nicht in Sicht zu sein. Ein kleiner Lichtblick stellt Rio dar, die ungeahnte Gefühle in ihm wecken. Doch haben die beiden überhaupt eine Chance? Denn sie ahnt nicht, dass es neben Menschen noch andere übernatürliche Wesen auf der Welt gibt
Ich muss leider gestehen, dass ich enttäuscht bin. Es laufen mir hier zu viele Handlungsstränge parallel ab, wobei ich mir gewünscht hätte, dass der Fokus mehr auf Lucan und Rio und deren Gefühlswelt liegt. Über deren Vergangenheit zum Beispiel erfährt man nur wenig. Das wird in ein paar Sätzen abgespeist. Wichtig sind natürlich der Drogenhandel und die Gefahren, die damit einhergehen. Ich habe daher vieles überflogen, aber nicht das Gefühl, etwas Wichtiges verpasst zu haben. Echt schade. Aber ein großer Pluspunkt ist das Glossar, das sehr hilfreich ist.