Cormoran Strike und Robin Ellacott führen gemeinsam ein Detektivbüro. Der neue Fall, welcher an Strike herangetragen wird, betrifft das Verschwinden von Margot Bamborough vor über 40 Jahren. Ungeachtet großer Medienwirksamkeit und engagierter Ermittlungen des zuständigen Beamten konnte dieser Fall seinerzeit nicht aufgeklärt werden. In den Neunzehnsiebziger Jahren trieb zudem ein Serienmörder sein Unwesen, so dass davon ausgegangen wurde, dass Margot eines seiner bis heute nicht aufgefundenen Opfer geworden ist. Dieser, seit Jahren in Sicherheitsverwahrung befindliche Täter, schweigt zu allen Fällen, die ihm nicht zweifelsfrei zugeordnet werden konnten.
Es ist der erste Cold Case für Strike und Robin.
Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den fünften Band der Reihe um den Veteranen Cormoran Strike. Hinter dem Pseudonym Robert Galbraith verbirgt sich die erfolgreiche Autorin R. K. Rowling.
Für mich ist es der erste Kriminalroman der Reihe, was jedoch für das grundlegende Verständnis keinerlei Problem darstellt. Die benötigten Hintergründe der Protagonisten werden hinreichend beleuchtet. Die Hauptdarsteller lerne ich nicht nur beruflich, sondern auch privat kennen. Hier ergeben sich Nebenschauplätze zusätzlich zu den weiteren Tätigkeitsfeldern im normalen Alltag einer geschäftigen Detektei.
"Böses Blut" ist ein dickes Buch. Weniger ist m. E. manchmal mehr. Aus diesem gehaltvollen Buch hätte man mehrere Bücher machen können, von denen dann eines wahrscheinlich auch richtig gut geworden wäre.
"Natürlich" braucht ein Kriminalroman auch Nebenschauplätze und / oder Informationen zum Alltag der Darsteller. Der Autor verliert sich jedoch in unzähligen Verzweigungen, was das Verfolgen des primären und interessanten Falles erschwert. Teilweise weiß ich gar nicht mehr, wo sich die Protagonisten befinden, welcher Fall gerade behandelt wird oder werde durch m. E. unnötige private Episoden teilweise sehr gelangweilt, verliere den Faden. Dadurch verliert das Buch mich leider insgesamt, ich lese nur noch quer, weil ich doch wissen möchte, was denn nun mit Margot geschehen ist. Die Lösung des Falles, die unerwartet, aber auch etwas konstruiert daherkommt, kann mich nicht mehr erreichen.
Es fällt mir nicht leicht, zu kritisieren. Ich wäre nie imstande, ein Buch zu schreiben, welches auch nur annähernd fesseln und / oder unterhalten könnte. Hier handelt es sich jedoch um eine von der Kritik sehr gelobte Autorin, welche auf den Bestsellerlisten zuhause ist. Auch auf dem Cover dieses Buches fallen Begriffe wie "brillant" oder "atemberaubend", was ich schlichtweg übertrieben finde.
Ein guter Plot. Verschenkt. Leider. Zwei Sterne, da viele Seiten.