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Produktbild: Kleine Dinge wie diese | Claire Keegan
Produktbild: Kleine Dinge wie diese | Claire Keegan

Kleine Dinge wie diese

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Wer etwas auf sich hält in New Ross, County Wicklow, und es sich leisten kann, lässt seine Wäsche im Kloster waschen. Doch was sich dort hinter den glänzenden Fenstern und dicken Mauern ereignet, will in der Kleinstadt niemand so genau wissen. Denn es gibt Gerüchte. Dass es moralisch fragwürdige Mädchen sind, die zur Buße Schmutzflecken aus den Laken waschen. Dass sie von früh bis spät arbeiten müssen und daran zugrunde gehen. Dass ihre neugeborenen Babys ins Ausland verkauft werden. Der Kohlenhändler Billy Furlong hat kein Interesse an Klatsch und Tratsch. Es sind harte Zeiten in Irland 1985, er hat Frau und fünf Töchter zu versorgen, und die Nonnen zahlen pünktlich. Eines Morgens ist Billy zu früh dran mit seiner Auslieferung. Und macht im Kohlenschuppen des Klosters eine Entdeckung, die ihn zutiefst verstört. Er muss eine Entscheidung treffen: als Familienvater, als Christ, als Mensch. Mit wenigen Worten erschafft Claire Keegan eine ganze Welt. Auf unnachahmliche Weise erzählt Kleine Dinge wie diese von Komplizenschaft und Mitschuld, davon, wie Menschen das Grauen in ihrer Mitte ignorieren, um in ihrem Alltag fortfahren zu können - davon, dass es möglich ist, das Richtige zu tun.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
11. März 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
112
Autor/Autorin
Claire Keegan
Übersetzung
Hans-Christian Oeser
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
227 g
Größe (L/B/H)
212/130/15 mm
Sonstiges
Mit Lesebändchen
ISBN
9783969990650

Portrait

Claire Keegan

Claire Keegan, geboren 1968, wuchs auf einer Farm in der irischen Grafschaft Wicklow auf. Sie hat in New Orleans, Cardiff und Dublin studiert. Im Steidl Verlag sind von der vielfach ausgezeichneten Autorin bereits die Erzählungsbände Wo das Wasser am tiefsten ist und Durch die blauen Felder (in einem Band: Liebe im hohen Gras, 2017) erschienen. Das dritte Licht (2013) wurde mit dem renommierten Davy Byrnes Award ausgezeichnet, und gehört für die englische Times zu den 50 wichtigsten Romanen des 21. Jahrhunderts. Claire Keegan lebt in Irland und unterrichtet zurzeit an der Universität Cambridge.

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Von buecherwurm1310 am 12.11.2023

Kann man Unrecht ignorieren?

Bill Furlong lebt mit seiner Familie in dem kleinen Ort New Ross in Irland. Die Zeiten sind 1985 nicht einfach in Irland. Doch Bill hat einen Kohlenhandel und sein Auskommen. Es ist ein bescheidenes, arbeitsreiches Leben. Am Klatsch und Tratsch im Ort hat er kein Interesse. Als er seine Lieferung ins Kloster bringen will, ist er ein wenig zu früh und macht im Kohlenschuppen eine Entdeckung, die in zutiefst verstört. Was kann er schon ausrichten? Doch nach einigem Nachdenken trifft er eine Entscheidung. Über die Magdalenen-Wäschereien ist schon viel geschrieben worden. Nachdem ein Massengrab gefunden wurde, zeigte sich bald das ganze dunkle Kapitel der Inselgeschichte. Gefallene junge Frauen sollten in den Einrichtungen auf den rechten Weg zurückgeführt werden. Doch stattdessen wurden sie unter dem Deckmantel der Nächstenliebe schändlich behandelt. Viele überlebten nicht. Man nahm ihnen ihre Kinder und machte damit auch noch Geschäfte. Als ich das erste Mal mit dem Thema konfrontiert wurde, konnte ich nicht fassen, wie lange dies in den Klöstern geschehen konnte, ohne dass die Öffentlichkeit davon erfuhr. Dieses kleine Buch greift zwar dieses Thema auf, doch im Wesentlichen geht es darum, wie Menschen, die von solchen Dingen erfahren, damit leben können. Furlong ist erschüttert und kann es nicht fassen. Seine ledige Mutter und er hatten das große Glück, dass sie von einer Witwe aufgenommen und gut behandelt wurden. Seine Frau allerdings hat bewusst weggesehen, denn die Nonnen bezahlen zuverlässig und ihre Töchter gehen in die angeschlossene Schule. Sie will, dass Bill vergisst, was er gesehen hat. Doch Weihnachten steht vor der Tür und Bill kann nicht vergessen und tun, als sei nichts gewesen. Claire Keegan hat einer wundervollen Schreibstil und sie stellt die Charaktere gut und einfühlsam dar. Es lohnt sich, diese kurze Geschichte zu lesen und wieder zu lesen.
Von Newspaper am 27.10.2023

Beeindruckende Prosa

Klappentext: Wer etwas auf sich hält in New Ross, County Wicklow, und es sich leisten kann, lässt seine Wäsche im Kloster waschen. Doch was sich dort hinter den glänzenden Fenstern und dicken Mauern ereignet, will in der Kleinstadt niemand so genau wissen. Denn es gibt Gerüchte. Dass es moralisch fragwürdige Mädchen sind, die zur Buße Schmutzflecken aus den Laken waschen. Dass sie von früh bis spät arbeiten müssen und daran zugrunde gehen. Dass ihre neugeborenen Babys ins Ausland verkauft werden. Der Kohlenhändler Billy Furlong hat kein Interesse an Klatsch und Tratsch. Es sind harte Zeiten in Irland 1985, er hat Frau und fünf Töchter zu versorgen, und die Nonnen zahlen pünktlich. Eines Morgens ist Billy zu früh dran mit seiner Auslieferung. Und macht im Kohlenschuppen des Klosters eine Entdeckung, die ihn zutiefst verstört. Er muss eine Entscheidung treffen: als Familienvater, als Christ, als Mensch. Fazit: Was für eine brillante Erzählung! Auf nur 105 Seiten hat es die Autorin geschafft, einen ganzen Film vor meinen Augen abspielen zu lassen. Es bedarf nicht vieler Worte um so etwas Großartiges entstehen zu lassen - was für ein Talent. Besonders schätze ich den Schreibstil, weil manches einfach Unausgesprochen bleibt, aber trotzdem klar ist was die Autorin damit meint. Dieser minimalistische Stil lässt zu, dass der Leser Gedankengänge, Emotionen, etc. selbst auswerten und beurteilen kann. Somit ist nichts im Überfluss und/oder zu ausschweifend. Die erschreckende Entdeckung könnte nicht schlimmer sein, obwohl der Einblick relativ kurz gewährt wird. Billy lässt er jedoch nicht los und so nahm ich ihn als einen sehr nachdenklichen und einfühlsamen Menschen wahr. Ich habe ihn, seine Beweggründe und seine Entscheidung in mein Herz geschlossen. Beeindruckend und entsetzlich zugleich.