NEU: Das eBook.de Hörbuch Abo - jederzeit, überall, für nur 7,95 € monatlich!
Jetzt entdecken
mehr erfahren
Produktbild: Bullauge | Friedrich Ani
Produktbild: Bullauge | Friedrich Ani

Bullauge

Roman | Ein Psychogramm der Abgehängten | Von hoher politischer Aktualität

(2 Bewertungen)15
eBook epub
12,99 €inkl. Mwst.
Sofort lieferbar (Download)
Empfehlen

Der Polizist Kay Oleander wurde auf einer Demo mit einer Bierflasche im Gesicht getroffen. Dabei hat er sein linkes Auge verloren. Vom Dienst freigestellt, bringt er sich eher mühsam durch den Tag, bis ihn das Schicksal mit Silvia Glaser zusammenführt. Seit einem Fahrradunfall ist auch sie eine Versehrte. Auf unverhoffte Weise finden die beiden Halt aneinander. Und das, obwohl sie im Verdacht steht, für Oleanders Unglück verantwortlich zu sein. Silvia Glaser fand nach dem Unfall, der ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt hat, Zuflucht bei einer rechtspopulistischen Partei. Sie möchte aussteigen, wagt es aber nicht, weil sie Repressalien fürchtet. Als sie von Plänen der Parteispitze zu einem Attentat erfährt, weiht sie Oleander ein. Die beiden beschließen, den Anschlag zu verhindern. Dafür brauchen sie Verbündete, doch die sind für zwei wie sie nicht leicht zu finden . . .

Friedrich Ani erzählt mitfühlend und lakonisch die Geschichte zweier Versehrter, die allen Widrigkeiten zum Trotz zueinander finden und sich zusammenraufen, um ein Mal etwas richtig zu machen in einem Leben, das sich schon lange falsch anfühlt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
12. September 2022
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
250
Dateigröße
2,02 MB
Autor/Autorin
Friedrich Ani
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783518772133

Portrait

Friedrich Ani

Friedrich Ani, geboren 1959, lebt in München. Er schreibt Romane, Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke und Drehbücher. Sein Werk wurde in zehn Sprachen übersetzt und vielfach prämiert, u. a. sieben Mal mit dem Deutschen Krimipreis, dem Crime Cologne Award, dem Burgdorfer Krimipreis, dem Adolf-Grimme-Preis, dem Bayerischen Fernsehpreis und der Goldenen Romy. Friedrich Ani ist Mitglied des PEN-Berlin.

Pressestimmen

»Friedrich Ani ist ein großer Melancholiker und ein grandioser Stilist . . . « stern

». . . eine brisante Versuchsanordnung, die der vielfach ausgezeichnete Münchner Schriftsteller für seinen Krimi gewählt hat. . . . [Leser:innen] werden sich hineinziehen lassen in eine düster wirkende Welt, die der Realität beunruhigend ähnelt; werden abtauchen in politische wie menschliche Untiefen. « Antje Weber, Süddeutsche Zeitung

»Der richtige Lesestoff für verregnete Nachmittage oder einen Herbsturlaub. Dass es bei Ani nicht langweilig wird, wusste man schon vor diesem Buch; Bullauge ist besonders spannend. « Friedrich Conradi, Berliner Zeitung

»Knorke, nachdenklich, literarisch, anrührend. Ani ist ein Meister der intelligenten Unterhaltung, der . . . in seiner Besorgte-Vision schmalzfrei Tacheles dichtet. « Ronny Putzke, Kulturexpresso

»Friedrich Ani, der große Stilist unter den deutschen Krimi-Autoren, entwirft ein sehr genaues Psychogramm zweier Abgehängter und liefert auch noch einen überzeugenden Schluss. « Sonntag EXPRESS

»Jetzt also Bullauge. Wie immer bei Ani ein Roman, der über das Genre hinausweist. « Hermann-Josef Delonge, Aachener Zeitung

»Eine Geschichte, die es in sich hat. Hier hat Ani sich hervorragend in der Literaturszene positioniert. Der Roman verspricht Aktualität sowie fesselnden Lesestoff. « Magazin Köllefornia

Bewertungen

Durchschnitt
2 Bewertungen
15
Übersicht
5 Sterne
0
4 Sterne
1
3 Sterne
1
2 Sterne
0
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
Von Leseratte am 30.10.2022

nicht der große Wurf

In "Bullauge" von Friedrich Ani geht es um den Polizisten Kay Oleander der bei einer Demonstration durch den Wurf einer Bierflasche ein Auge verloren hat. Das Cover stellt hier mit der zerbrochenen Bieflasche schon einen Bezug zum Inhalt her. Er beschäftigt sich haupsächlich mit seinem Zustand und Selbstmitleid, das er oft, sogar zu oft, in Uzo einer bestimmten Marke ertränkt. Er lernt im Rahmen seiner eigenen Ermittlungen Sylvia Glaser kennen, die bei einem Fahrradunfall, der durch einen Streifenwagen verursacht wurde, verletzt wurde. Es treffen zwei Menschen aufeinander, die beide durch einen Vorfall aus ihrer Bahn geworfen wurden. Sie kommen sich langsam näher. Ich habe schon mehrere Bücher von Friedrich Ani gelesen und war bisher immer begeistert. Diesmal sieht es etwas anders aus. Kay Oleander greift als "Problemlösung" immer zur Flasche Uzo. Auch die Zeichnung der anderen Personen fand ich in den bisherigen Büchern wesentlich feinfühliger und glaubwürdiger. Hier springt der Funke nicht wirklich über. Die Schreibweise, die ich in den anderen Büchern so schätzen gelernt habe, blitzt hier nur bei einigen wenigen Szenen auf. Das Buch ist wie so oft bei Friedrich Ani kein wirklicher Krimi, was zum Glück auch auf dem Cover steht (Roman). Die Auflösung war auch nur bedingt spannend und konnte schon im Vorfeld erahnt werden. Insgesamt spricht mich das Buch nicht so sehr an. Um Fan von Friedrich Ani zu werden würde ich eher die Reihe um den pensionierten Polizeibeamten Jakob Franck oder Kommissar Tabor Süden empfehlen.
Von Barbara am 26.09.2022

Verlorenheit und Extremismus

Kay Oleanders Leben nimmt nach einem Anschlag bei einer Demonstration eine traurige Wende. Der Polizist wurde durch den Wurf einer Flasche so schwer verletzt, dass er ein Auge verliert. Auf der Suche nach den Schuldigen lernt er Silvia Glaser kennen, die selber versehrt ist und mit seiner Hilfe den geplanten Anschlag einer rechtspopulistischen Partei verhindern möchte. In Friedrich Anis Roman steht die Person des Polizisten Kay Oleander im Mittelpunkt: Seine Verlorenheit, seine Selbstvernichtung, Selbsttäuschung und Selbstverachtung. Dazu leidet er unter dem Umgang seiner Mitmenschen mit ihm, geprägt von Mitleid und hohlen Phrasen. Einzig sein Nachbar Gustav sagt ihm schonungslos die Wahrheit, hält ihm einen Spiegel vor und versucht, Kay aus seiner Lethargie zu reißen. Es gelingt Ani hervorragend, die Gefühlswelt eines Menschen darzustellen, dessen Leben sich plötzlich durch äußerliche Gewalt komplett verändert hat. Auch als er Silvia Glaser kennen lernt, die er im Verdacht hat, an seiner Verletzung Schuld zu sein, ist die Beziehung geprägt von Überforderung, Unsicherheit und Misstrauen. Sie erkennt seine Qualen, auch durch ihre eigene Versehrtheit: "Ich schau durch dich hindurch wie durch ein Bullauge, und alles, was ich seh, ist ein schwarzes Meer." Der kriminale Anteil dieses Buches, die Vereitelung eines Attentates der rechten Szene, tritt hinter den menschlichen Aspekten deutlich zurück. Obwohl die Spannung im letzten Drittel deutlich Fahrt aufnimmt und in einem überraschenden Ende gipfelt. Ani gibt in diesem Roman außerdem viele Einblicke in das Leben von Polizisten, ihren Berufsalltag, die psychische und physische Belastung in diesem Beruf. Der Schreibstil ist typisch für Friedrich Ani, anspruchsvoll, oft leicht ironisch, trotzdem sehr gut und unterhaltsam zu lesen. Ein brandaktuelles Thema verbunden mit der Verarbeitung eines Schicksalsschlages - eine anspruchsvolle Lektüre und auf jeden Fall empfehlenswert.
Friedrich Ani: Bullauge bei ebook.de