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Produktbild: Gleißendes Licht | Marc Sinan
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Gleißendes Licht

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Türkisch. Deutsch. Armenisch. Eine Familiengeschichte voller Glanz, Tragik und Gewalt.

Als der Berliner Komponist Kaan für einen längeren Aufenthalt nach Istanbul reist, wird er mit Gewalt auf die verschüttete Geschichte seiner Familie gestoßen. Deutlich und unerwartet überkommt ihn das Trauma seiner Großmutter, die durch den Völkermord an den Armeniern zur Waise wurde.

Kaan beginnt, sich zu erinnern: an seine Großeltern, sie Armenierin, er Türke, die in den Jahren der Republik unter Atatürk zu Wohlstand kamen, um am Ende doch alles zu verlieren. An seine Mutter, die ihre türkische Heimat für einen deutschen Mann hinter sich ließ. An seine eigene Kindheit, Besuche bei den Großeltern am Schwarzen Meer, die nach grünen Bohnen und salzigem Fisch schmeckten, nach der Wärme der Baglama klangen und in den Farben der Wellen leuchteten. Und während Kaan erzählt, erfasst ihn ein Wunsch nach Rache. Und nach Vergebung.

Marc Sinans Romandebüt besticht durch Erfindungskraft, Poesie und fantastische Erzähllust.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
31. Januar 2023
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
272
Autor/Autorin
Marc Sinan
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
358 g
Größe (L/B/H)
208/133/27 mm
ISBN
9783498003142

Portrait

Marc Sinan

Marc Sinan wurde 1976 als Sohn einer türkisch-armenischen Mutter und eines deutschen Vaters geboren. Er ist Komponist und Gitarrist. Täter und Opfer und Völkermord: darum geht es in Marc Sinans Werk, u. a. dem Musiktheater " Komitas , der Konzertinstallation " Hasretim (Meine Sehnsucht) - eine anatolische Reise" und dem Oratorium " Gleißendes Licht" . In seinem ersten Roman, der ebenfalls den Titel " Gleißendes Licht" trägt, greift er diese Themen auf und verarbeitet sie zum ersten Mal literarisch. Marc Sinan lebt in Berlin.


Pressestimmen

Ein bewegender Roman. . . oftmals poetisch-visionär, dann wieder eher derb, aber immer voller Kraft und Fantasie. Anja Blum, sueddeutsche. de

Eins der bemerkenswertesten literarischen Debüts der letzten Zeit. Andreas Göbel, RBB Kulturradio

Marc Sinan hat einen verletzlichen, berührenden Debütroman vorgelegt. Die Presse

Aus einzelnen Sequenzen historischer Begebenheiten, erinnerter Erzählungen, geträumter Erkenntnisse und berichteter Vorfälle, die sich zusammenfügen, bautSinan seinen Roman auf. Er verdeutlicht, wie eng das individuelle Schicksal mit historischen Geschehnissen verwoben ist und wie tief verstrickt der Einzelne sein kann, auch wenn er die Zeit gar nicht erlebt hat. Ruth Renée Reif, Der Standard

«Gleißendes Licht» feiert die Kraft der Sprache und ihre Verwandtschaft mit der Musik. Und Marc Sinan feiert mit «Gleißendes Licht» die leise Kraft der Frauen, die er durch seine Figuren auf besondere Weise würdigt. wdr. de

Diese Kombination von experimenteller und politischer Ästehetik macht den Komponisten Marc Sinan auch zu einem besonderen Schriftsteller. Ingo Arend, Deutschlandfunk Kultur

Man kann nur staunen, wie variantenreich die literarische Klaviatur des Musikers Marc Sinan ist, wie er Kapitel kombiniert, Tonarten wechselt, wie er unterschiedlich klingende Motive durch diese Geschichte zieht, bis der Eindruck eines großen, polyphonen Oratoriums entsteht. «Gleißendes Licht» ist ein großer Künstlerroman, eine deutsch-türkischeFamilienaufstellung und eine Heilslehre über die Frage, wie innerer Friedentrotz eines langen Kampfes möglich wird. Jan Drees, Deutschlandfunk "Büchermarkt"

Sehr interessant und packend und fantasievoll geschrieben. Dorothee ; Chrisitane Meyer-Kahrweg ; Hillebrand, HR 2 Kultur

Der Musiker Marc Sinan erzählt mit seinem Romandebüt in kühnen Arrangements ein Stück türkischer Geschichte. Andreas Burkhardt, tip Berlin

Ein poetisches, ein kraftvolles, empfindsames Buch. Gunda Windmüller, ZEIT für Literatur - Podcast der ZEIT

Der Text wirkt wie ein musikalischer Klang, ein Cluster. . . Es ist ein innovativer, ein gleißender und glänzender Sound, in dem Marc Sinan diese sowohl persönliche, autobiographische, als auch für das türkische und armenische Volk so essentielle Geschichte des 21. Jahrhunderts niedergeschrieben hat. Dirk Fuhrig, WDR Lesestoff

Ein meisterhafter Roman über Kunst und Macht, Schönheit und Barbarei. Longlist von NDR Kultur: Die 20 besten Bücher des Jahres

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Von Tigermaus am 24.04.2023

Eine Reise in die Vergangeheit

Ich habe mich noch nie richtig intensiv mit dem Völkermord an den Armeniern beschäftigt. So war dieses Buch eine wagemutige und spannende Reise für mich. Kaan reist nach Istanbul, da seine Oma gestorben ist. Er wird auf die Familiengeschichte gestossen, die lange verschütter war. In Rückblenden wird das Leben erzählt und beide Gefühle Rache aber auch Vergebung darüber werden in Kaan erweckt. Das Buch ist wahrscheinlich auch teilweise die Geschichte der Familie des Autors und deren Erfahrungen. Der Schreibstil ist auch nicht unbedingt leicht. Toll sind die Gedanken, Lieder, die Gedichte. Viel für mich zum Nachdenken. Auf dieses Buch muss man sich einlassen können. Es ist mal etwas ganz anderes, aber für mich etwas Besonderes. Ich kann die Beweggründe und die Geschichte der Armenier jetzt viel besser verstehen. Ein großartiges, aber kein leichtes Buch.
Von anushka am 13.04.2023

Der Völkermord zwischen den Zeilen

Kaan wächst behütet in Bayern auf. Das einzige, was daran erinnert, dass er türkische Wurzeln hat, ist sein Name. Seine Mutter hat hart daran gearbeitet, sich anzupassen und Kaans Erfolg zu fördern. Sein musikalisches Talent wird früh entdeckt, als Erwachsener ist er ein bekannter Musiker und Komponist. Als seine Großmutter in hohem Alter stirbt, reist Kaan das erste Mal seit Jahren wieder in die Türkei und wird nach und nach mit der Vergangenheit seiner armenisch-türkischen Familie konfrontiert, in der das Trauma des Völkermords am armenischen Volk noch spürbar ist. Ich hatte mir so viel von diesem Buch versprochen und hatte mir schon vorab Formulierungen zurecht gelegt wie "meisterhaft und feinsinnig komponiert", was natürlich einerseits klug und literarisch klingen sollte und andererseits zeigen sollte, dass auch ich auf den Komponistenhintergrund des Autors anspielen kann. Leider kam es dann etwas anders. Das Buch beginnt zwar mit einer schockierenden Szene im frühen 20. Jahrhundert, aber dann wechselt es in die 1990er Jahre und wir begleiten das egozentrische, unsympathische Musikgenie recht lange dabei, wie er erst die Liebe seines Lebens aufreißt und sie dann über Jahre hinweg heruntermacht. Wenn es nicht im Klappentext stünde, wäre ich selbst nicht unbedingt auf das Thema Transgenerationale Weitergabe von Traumata gekommen. Mein Eindruck wäre, dass Kaan eigentlich zu wenig Zeit mit seiner armenischen Großmutter verbracht hat, um durch Sozialisierung solche Dinge weitergegeben bekommen zu haben. Aber die Symptome, die sich dafür in der Literatur und verschiedenen Berichten finden, sind so unspezifisch, dass auch Kaans Probleme darunter fallen könnten. Ansonsten ist Kaan als Protagonist einfach nur umsympathisch, selbstabsorbiert, selbstverliebt und unreif. Das Buch kommt sehr künstlerisch und verkopft daher, sodass man vieles über den Völkermord nur zwischen den Zeilen erzählt bekommt. Hauptsächlich dreht sich das Buch um den umsypathischen Protagonisten, ohne dass dieser jedoch seine möglichen Probleme reflektiert. Es werden Situationen geschildert, ohne dass sie eingeordnet werden (können) und teilweise driftet die Geschichte sogar ins Mystische ab. Die Geschichte selbst ist sehr fragmentiert und springt zwischen verschiedenen Zeiten und Perspektiven hin und her. Dies war mitunter verwirrend und es war schwierig, die verschiedenen Teile der Geschichte zu einem zusammenhängenden Ganzen zu verknüpfen. Der Schreibstil ist recht poetisch mit Verweisen auf die Musik, dies verleiht dem Buch eine gewisse Schönheit, aber es führt auch dazu, dass man sich beim Lesen von der Brutalität der Ereignisse entfremdet fühlt. Ich möchte dem Autor gar nicht seine autobiographischen Bezüge absprechen oder abwerten. Aber ich kann unzufrieden mit diesem Buch sein. Ich habe es in die Hand genommen mit dem Ziel mich von der schrecklichen Geschichte vieler Menschen berühren zu lassen und mehr über diesen Völkermord zu lernen. Doch beides hat dieses Buch bei mir verfehlt. Insgesamt ist das Buch in seinem Stil künstlerisch, aber aufgrund seiner Fragmentierung und seines unsympathischen Protagonisten war es für mich schwer zugänglich. Es ist sicherlich ein wichtiges Werk, das den Völkermord an den Armeniern auf eine neue und kreative Weise behandelt, aber es ist nicht unbedingt für jeden Leser oder jede Leserin geeignet.