Die deutsche Ingenieurin Cora Remy will endlich mit ihrem indischen Freund Ganesh ein paar Tage Urlaub verbringen. Da sie beide viel in der Welt unterwegs sind, um ihre Projekte zu betreuen, ist es schwer gemeinsame Zeit zu finden. Nun wollen sie in Myanmar Urlaub machen. Von dort aus möchte Cora gerne nach Tibet und mit Ganesh, der nicht so begeistert ist, eine Wanderung auf dem 53 km langen Pilgerweg rund um den Berg Kailash machen. Doch Ganesh wird überraschend nach Indien zurückgerufen. Cora bleibt noch etwas und macht sich dann auch auf die Rückreise nach Deutschland.
Während dessen wurde in Beijing der amerikanische Außenminister ermordet. Dem Anschlag folgen weitere, so gibt es Bombenanschläge in Leh (Indien), Bourganville (Papua-Neuguinea) oder Beirut (Libanon). Die Geheimdienste der Welt arbeiten auf Hochtouren. Wer steckt hinter den Anschlägen? Ergeben sie ein Muster? Zu den Verdächtigen gehören der sogenannte Islamische Staat, Al Quaida, Pakistan, Indien und China.
Im neuen Thriller von Manuel Vermeer geht es wieder rasant daher. Es gibt zahlreiche Erzählstränge. Zum einen natürlich der von Cora, dann die der verschiedenen Anschlagsorte und der Geheimdienste. Zusätzlich sind da die Chinesen mit ihrer Belt and Road Initiative, besser bekannt als "neue Seidenstraße". So wollen sie sich u.a. durch den Einkauf in mehrere Häfen der Welt, wie aktuell den Hamburger Hafen, für die Zukunft die Transportwege für Rohstoffe und Warenverkehr sichern. Außerdem begleitet der Leser eine Erfurter Firma bei ihren Verhandlungen mit China im Hinblick auf Akkus für E-Fahrzeuge.
Die Kapitel sind kurz gehalten. Dadurch kann man der Gesamtstory gut folgen und nach und nach ergeben sich die Zusammenhänge.
Auf ihrer Rückseite nach Deutschland gerät Cora in einen weiteren Anschlag auf einen Amerikaner. Dieser ist der Auslöser, um den wahren Tätern auf die Spur zu kommen. Während Cora nur vage Vermutungen hat, gerät die Geschichte nun richtig ins Rollen und die Lage in der Welt spitz sich zu, wodurch die Sicherheit der Weltbevölkerung sprichwörtlich am seidenen Faden hängt.
Mit seinem vierten Band der Buchreihe konnte mich der Autor begeistern. Sein Schreibstil ist kurzweilig und flüssig. Obwohl es sich natürlich um eine fiktive Geschichte handelt, wirkt diese sehr realitätsnah. Ein Grund dafür sind sicherlich umfangreiche Recherchen und das einbinden belegter Fakten. Beruflich hat der Autor einen sehr guten Einblick in die asiatische Welt, den er sich hier zu nutzen macht. Herausgekommen ist ein spannender Thriller der die geopolitische Lage widerspiegelt. Von mir gibt es volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Das Buch kann auch unabhängig von den anderen Büchern der Reihe gelesen werden.