Gestaltung:
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Als Hardcover mit Lesebändchen ist das Buch sehr wertig. Hinzu kommen die schönen Aufnahmen aus dem Familienalbum der Familie Safier auf dem Cover sowie im Einband. Gewünscht hätte ich mir noch einen Stammbaum sowie mehr Fotos im Innenteil mit Beschriftungen. Insgesamt eine schöne Gestaltung.
Mein Eindruck:
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"Was wusste ich schon über das Leben meiner Eltern? Außer dass es oft grausam war? Und manchmal wundervoll? Und dass sie sich liebten?" (S. 12)
Nachdem man von dem Autor eher Satiren oder humorvolle Geschichten kennt, hat er diesmal seinen Eltern ein Denkmal gewidmet, indem er deren Biografie zu einem Roman verarbeitet hat. Es beginnt alles mit der Beerdigung des Vaters 1997. Dies ist der Einstieg, zurückzuschauen auf das Jahr 1937, in dem Davids Vater Joschi Safier mit seiner Schwester Rosl in Wien aufwächst. Joschi ist lustig und kommt gut bei den Frauen an. Doch als die Nazis auch in Österreich zunehmend die Macht übernehmen, gerät das unbeschwerte Leben der jüdischen Familie Safier aus den Fugen. Nur wenige können rechtzeitig fliehen und für Joschi beginnt ein harter Kampf ums Überleben. Parallel dazu wird im Wechsel Waltrauds Leben geschildert, die zu diesem Zeitpunkt noch ein Kleinkind ist. Auch ihre Kindheit wird durch die Nazis erschwert, aber als Nicht-Jüdin erlebt sie den Krieg aus einer anderen Perspektive. Als Joschi und Waltraud sich kennenlernen, sind beide schon geprägt vom Leben: Er ist verheiratet und kinderlos, sie ist jung, verwitwet und mit Kleinkind. Und ein Altersunterschied von ca. 20 Jahren trennt sie. Dennoch verlieben sie sich und trotz vieler weiterer Schicksalsschläge bleiben sie bis zum Ende zusammen.
Ich habe selten eine so berührende und spannende Biografie gelesen! Der Autor schafft es, sich in beide Elternteile hineinzuversetzen. Man spürt den Schmerz, die Angst, die Glücksgefühle und kann nachvollziehen, dass die Liebe ihnen hilft, die Schicksalsschläge zu meistern. Den stetigen Wechsel zwischen Joschi und Waltraud fand ich gut. Man hat so die ganze Handlung aus beiderlei Sicht vermittelt bekommen. Die Verluste, die Joschi erleiden musste, die Heimatlosigkeit nach seiner Flucht sowie das Hin- und Hergerissensein zwischen Waltraud und Dora konnte ich nachvollziehen. Aber auch Waltrauds Gefühle waren sehr authentisch geschildert. Besonders am Ende sind bei mir ein paar Tränen geflossen.
Beim Lesen fragte ich mich immer wieder, wie der Autor dies so genau wissen kann, ob seine Eltern ihm davon noch zu Lebzeiten erzählt haben? Leider gibt es zwar am Ende einen Epilog von Herrn Safier, aber darin wird nicht geschildert, wie er recherchiert hat bzw. welcher Anteil historisch belegbar ist, welchen er nur vermutet hat. Obwohl dies bewusst als Roman und nicht als Biografie deklariert ist, so hätte ich mir hier etwas mehr Hintergrundinformationen gewünscht.
Ein toller Roman über das Leben seiner Eltern, bei dem man die Liebe der beiden zueinander, aber auch die des Autors für seine Eltern in jeder Zeile spürt. Auch das Leben zur Zeit des Ersten Weltkrieges und die Probleme, die sich für die Überlebenden danach ergeben, sind realistisch eingefangen. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen, sehr empfehlenswert!
Fazit:
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Eine bewegende und fesselnde Romanbiografie über zwei starke Personen, die durch ihre Liebe das Leben gemeinsam meistern