4.5 Sterne
Ich lese immer wieder gerne historische Romane, in denen es um den Bau von Kathedralen und Kirchen geht. Oft steht man noch heute ehrfürchtig davor und kann es kaum fassen, daß Bauherren vor Jahrhunderten und mit wenigen Hilfsmitteln diese tollen Bauwerke geschaffen haben! Ich fand schon das erste Buch des Autors "Das Licht von Notre Dame" ganz wunderbar und wollte daher auch unbedingt über den Bau der Westminster Abbey lesen!
Inhaltlich geht es ins Jahr 1260, dort erhält Maurermeister Henri in Reims einen Brief des englischen Königs: Er soll nach London kommen, um für Heinrich III. eine Kathedrale zu bauen. Nur gilt die Aufforderung eigentlich nicht dem Maurer Henri, sondern seinem Baumeister. Auf der Fahrt über den Kanal gerät die Fähre in einen heftigen Sturm. Henri sieht darin eine Strafe für seine Lüge und schwört, eine einzigartige Kirche zu schaffen, wenn er nur heil in England ankommt. Doch brüchige Fundamente, eine Rebellion des Adels und die stete Sorge, dass sein falsches Spiel auffliegt, drohen sein Vorhaben zum Scheitern zu bringen. Dann stellt ihn die Liebe zu einer jungen Baronin vor die schwerste Herausforderung: Kann er ihre Liebe beschützen, ohne seinen Eid zu brechen?
Der Schreibstil war von Beginn an wieder sehr locker und leicht zu lesen, die Seiten sind nur so dahin geflogeflogen und die Geschichte wurde sehr mitreißend beschrieben!
Auch die Charaktere konnten mich absolut begeistern und überzeugen, Henri ist ein sympathischer junger Mann, der die Chance seines Lebens erhält und dabei über sich hinaus wachsen möchte. Ich konnte seine Gedanken und sein Handeln nachvollziehen und er ist mir immer mehr ans Herz gewachsen. Es gab im Buch Charaktere die mochte man gern, andere konnte man weniger leiden aber jeder war auf seine Weise authentisch und wichtig für die Geschichte.
Die Handlung war interessant und man hat viel politischen Input dieser Zeit mitbekommen. Ich habe neues lernen dürfen und wurde von der Geschichte mitgerissen, auch wenn diesmal der Bau der Kathedrale etwas kurz kam.
Fazit: Wieder ein sehr gelungener und informativer historischer Roman, auch wenn der Bau selbst diesmal etwas wenig Raum einnimmt.