Anna Mitternachtsküsse für eine Lady von Jennifer Adams ist der zweite Band ihrer Regency Romance Reihe Eine Saison zum Verlieben, die zur Abwechslung mal in Deutschland spielt.
Die nächste Ballsaison ist angebrochen und in Baden-Baden versammeln sich nach und nach die heiratswütigen Aristokraten. Für Anna von Krebern dürfte alles entspannt ablaufen, denn schließlich hat sie in Lord Dallingham bereits einen passenden Verlobten. Leider weilt ihr Lord noch auf seiner Grand Tour in Ägypten und hat seine Rückreise und damit den Hochzeitstermin bereits mehrfach verschoben. Da ihre beste Freundin Elise bei ihrem Ehemann ist, langweilt sich Anna ein wenig und sucht Ablenkung in nächtlichen Spaziergängen im Garten. Dabei trifft sie auf Elises Bruder Franz von Freyberg, für den sie seit Jahren heimlich schwärmt. Die mitternächtlichen Treffen werden schnell zur Gewohnheit und zwischen tiefen Gedanken werden bald auch verboten Küsse getauscht.
Schauplatz der unterhaltsamen Reihe von Jennifer Adams ist erneut Baden-Baden, wo die gesellschaftlichen Regeln zwar ebenfalls streng, aber nicht ganz so strikt wie in London gelten. Eine Romanze zwischen einer verlobten Frau und einem Junggesellen dürfte aber auch hier absolut skandalös sein.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und mir gefallen vor allem die wechselnden Perspektiven, die sich nicht nur auf die beiden Hauptfiguren beschränken. Dadurch erhält man eine bessern Blickwinkel in die Gefühle der einzelnen Protagonisten, die ihren jeweiligen Gefühlswirrwarr erst einmal ordnen müssen.
Anna war mir bereits im Auftaktband sympathisch und eigentlich dachte man, dass sie ihr Happy End schon gesichert hatte. Doch wie es im Leben so ist, es ist eben nichts sicher, und so ist Anna von der langsam wachsenden Liebe zu Franz etwas überfordert.
Franz geht es genauso, denn er hätte wohl mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass er sich in die beste Freundin seiner jüngeren Schwester verlieben würde. Schließlich wollte er sich frühestens in zehn Jahren binden und bis dahin seine Freiheit genießen.
Der langsame Aufbau sorgt dafür, dass man den beiden ihre widersprüchlichen Emotionen auf jeden Fall abnimmt. Wie sich dieses Liebeschaos auflöst, an dem ja nicht nur Anna und Franz beteiligt sind, sollte man unbedingt selbst im Buch lesen.
Mein Fazit:
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!