Das Cover hat mich direkt angesprochen. Die kühlen Blautöne und die Darstellung des Oktopus passen gut zum Thema und vermitteln sofort ein Gefühl von Bedrohung. Es wirkt modern, aber nicht überladen, und fügt sich gut in die Reihe ein. Der Schreibstil ist sachlich, wirkt teilweise fast wie ein Protokoll, was gut zur Thematik passt, aber auf Dauer recht trocken ist.
Der dritte Band hat mich mit seinem Thema sofort angesprochen, denn die Mischung aus Klimathriller und Zukunftsvision klingt auf dem Papier spannend. Tatsächlich fand ich den Einstieg auch gelungen, vor allem die Idee mit dem Oktopus und den Eiern in der Ostsee sorgt für ein ungewöhnliches und starkes Bild. Danach verliert das Buch für mich aber zunehmend an Tempo. Viele Passagen wirken wie längere Erklärungen oder politische Diskussionen, die zwar interessant gemeint sind, aber den Lesefluss bremsen. Die Handlung selbst schwankt zwischen guten Momenten und ausufernden Beschreibungen. Manche Szenen sind eindrucksvoll, andere ziehen sich so sehr, dass die Spannung fast ganz verloren geht. Auch die Figuren blieben für mich blass. Thomas Pierpaoli ist zwar sympathisch, aber oft schwer greifbar, und auch Ariadna hätte etwas mehr Tiefe vertragen. Es fühlte sich an, als würden sie eher durch die Geschichte geschoben, statt sie selbst voranzutreiben.
Positiv ist, dass das Buch wichtige Fragen zum Klimawandel aufgreift und deutlich machen will, wie eng Wissenschaft, Politik und Moral miteinander verbunden sind. Trotzdem hatte ich oft das Gefühl, belehrt zu werden, statt mitgerissen.
Fazit:
Insgesamt lässt mich das Buch mit gemischten Gefühlen zurück: ein relevantes Thema, solide recherchiert und ambitioniert umgesetzt, aber erzählerisch zu ungleichmäßig, um wirklich zu fesseln.
3/5 Sterne