Der Schreibstil ist klar, gut lesbar und oft packend. Besonders gelungen fand ich die unterschiedlichen Perspektiven, die das Geschehen lebendig machen und zeigen, wie sehr politische Entscheidungen in das Leben Einzelner eingreifen. Das Cover passt wunderbar zum Vorgänger und ist wieder sehr gelungen. Es greift die düstere Stimmung des Buches perfekt auf und spiegelt die bedrohliche Atmosphäre wider, die sich auch durch die Handlung zieht.
Im Sturm der Macht ist der zweite Band rund um den ehemaligen finnischen Ministerpräsidenten Leo Koski, und wie schon beim Vorgänger ist auch hier wieder einiges los. Finnland steht politisch und gesellschaftlich am Abgrund, die Spannungen im Land sind greifbar. Als die Ministerpräsidentin bei einem Staatsbankett erschossen wird, überschlagen sich die Ereignisse. Leo kehrt aus dem Exil zurück, um seiner früheren Weggefährtin Emma zu helfen, und findet sich bald mitten in einem Machtkampf wieder, der das ganze Land zu verschlingen droht.
Tuomas Oskari versteht es, politische Realität mit Fiktion zu verknüpfen, ohne dass das Ganze belehrend wirkt. Gerade das macht den Reiz aus: Vieles, was er beschreibt, erscheint gar nicht so weit hergeholt. Seine Szenarien sind beunruhigend realistisch und werfen Fragen auf, die einen auch nach dem Lesen nicht so schnell loslassen. An manchen Stellen wurde es mir allerdings etwas zu actionlastig, da hätte weniger manchmal mehr sein können. Trotzdem bleibt die Spannung bis zum Ende hoch, und ich wollte unbedingt wissen, wie alles zusammenhängt.
Fazit:
Ein intelligenter, temporeicher Politthriller mit beklemmend aktuellem Bezug. Nicht ganz so stark wie der erste Teil, aber immer noch sehr lesenswert.
4/5 Sterne