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Produktbild: Samson und das gestohlene Herz | Andrej Kurkow
Produktbild: Samson und das gestohlene Herz | Andrej Kurkow

Samson und das gestohlene Herz

Kriminalroman

(1 Bewertung)15
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20,99 €inkl. Mwst.
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Zusammen mit seinem Kollegen Cholodnij soll Samson wegen illegaler Fleischverkäufe ermitteln. Doch kaum haben die beiden mit ihrer Arbeit begonnen, wird Samsons Freundin Nadjeschda von streikenden Eisenbahnern gefangen genommen. Sofort macht sich Samson daran, sie zu befreien. Nur, was hat es mit den Eisenbahnern auf sich? Und warum wurde der undurchsichtige Tschekist Abjasow zur Miliz abkommandiert? Fragen, die Samson klären muss, wenn er seinen Fall lösen und Nadjeschda retten will.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
26. Juli 2023
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
432
Dateigröße
1,76 MB
Reihe
Die seltsamen Fälle von Samson und Nadjeschda, 2
Autor/Autorin
Andrej Kurkow
Übersetzung
Johanna Marx, Claudia Zecher
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
russisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783257613964

Portrait

Andrej Kurkow

Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg, lebt seit seiner Kindheit in Kiew und schreibt in russischer Sprache. Er studierte Fremdsprachen, war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Danach schrieb er zahlreiche Drehbücher. Seit seinem Roman >Picknick auf dem Eis< gilt er als einer der wichtigsten zeitgenössischen ukrainischen Autoren. Sein Werk erscheint in 45 Sprachen. Kurkow lebt als freier Schriftsteller mit seiner Familie in der Ukraine. 2023 wurde er als Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen.

Pressestimmen

»Andrej Kurkow hat diese gewissen Nebensätze, die so lakonisch sind, dass man von ihm sogar die Gebrauchsanweisung eines Rasenmähers lesen würde. « Bettina Göcmener / Die Welt, Die Welt

»Andrej Kurkow ist ein Schriftsteller mit einem feinen Gespür für die Melancholie des Übergangs. « Kolja Mensing / Deutschlandfunk Kultur, Deutschlandfunk Kultur

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Von Bellis-Perennis am 23.07.2023

Eine gelungene Fortsetzung

Dieses zweite Buch rund um Samson und Nadjeschda ist nicht nur ausschließlich ein Krimi, sondern ein Spiegel jener Zeit, in der das Alte (das Zarenreich) nicht mehr und das Neue (eine Republik/Diktatur/Anarchie) noch nicht etabliert ist. Andrej Kurkow zeigt ein zerrissenes Reich, in dem Willkür und Korruption herrschen. Das ehemalige Zarenreich ist auf dem besten (eigentlich schlechtesten) Weg in den Stalinismus. Doch zuvor kämpfen Rote gegen Weiße, Analphabeten gegen Intellektuelle, Vertreter des Staates gegen die Bürger, Besitzende gegen Besitzlose, eigentlich jeder gegen jeden. Noch dauert es einige Jahre bis zur verordneten Revolution von oben (1928), die mit der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft die den Menschen ihre Lebensgrundlage entzieht und 1932/33 mit dem Holodomor (Völkermord durch Verhungern) an der ukrainischen Bevölkerung enden wird. Die Vorboten sind in Andrej Kurkows Roman bereits deutlich sichtbar. Privater Verkauf von Fleisch ist verboten und wird je nach Gutdünken der Polizei auch mit der Todesstrafe sanktioniert. Auch die Verfolgung verschiedener Berufsgruppe wie die der streikenden Eisenbahner, die Nadjeschda und ander Frauen in ihre Gewalt gebracht haben, ist sehr gut beschrieben. Doch es gibt auch kleine, versöhnliche Episoden wie die Hochzeit zwischen Samson und Nadjeschda, die von Samsons Kollegen, einem ehemaligen Priester, mit einer atheistischen und daher politisch akzeptablen Zeremonie gefeiert werden kann. Die Mangelwirtschaft macht auch vor der Polizeidienststelle nicht halt. So wird Samsons Anzug gestohlen und aus der Asservatenkammer verschwinden Beweismittel. Der Titel kann als Allegorie aufgefasst werden, denn es geht nicht nur ausschließlich um Samson, der sein Herz an Nadjeschda verloren hat, sondern auch um Menschen, deren Herz aufgrund der politischen Umstände versteinert ist, sowie um das Schweineherz, das aus einem illegal geschlachteten Schwein verschwunden ist. Andrej Kurkow ist ein Schriftsteller mit einem feinen Gespür für das Machtvakuum des Übergangs, in der Zeit, in der das Alte nicht mehr und das Neue noch nicht etabliert ist. Fixer Bestandteil dieser Zeit ist jedoch der Mangel an Moral, in dem es plötzlich auch für Polizisten normal ist, kriminell zu sein. Der Ausblick in die Zukunft wird vermutlich für Samson und Nadjeschda nur wenig rosig sein. Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne 5 Sterne gebe.