In den letzten Jahren habe ich schon das eine oder andere Buch von Marc-Uwe Kling gelesen, sowohl aus dem Erwachsenen- als auch Kinderbereich. Die meisten davon haben mich wirklich begeistert, denn ich mag seine Art von Humor und für mich ist er einer der besten Buchstabendurcheinanderbringer.
Bei diesem Buch hat er mit seinen Töchtern zusammengearbeitet, wobei ich nicht herausfinden konnte, wie diese Art der Zusammenarbeit ausgesehen hat. Ich vermute aber, dass sie maßgeblich an der Entwicklung der Geschichte und vor allem der Charaktere Ada und Naru beteiligt und eventuell auch das Vorbild für die beiden waren.
Mit dieser Geschichte zeigt der Autor, dass er nicht nur wunderbar Buchstaben, sondern auch Genre durcheinanderbringen kann. Denn dieses Buch ist sowohl High Fantasy, Krimi, Komödie, wie auch ein Kinder- und Jugendbuch. Jemand der diese Zeilen liest, könnte nun behaupten, dass das ja dann nichts Halbes und nichts Ganzes sein kann. In den Augen mancher Leser und Leserinnen ist es das vielleicht auch, ich habe mich jedoch sehr gut unterhalten gefühlt. Und ich finde, man merkt schon einen kindlichen Einfluss in dem Buch. Denn manchmal finde ich die Handlung ziemlich sprunghaft und auch ein klein wenig unlogisch aus Erwachsenensicht. Mir ist aber bewusst, dass gerade dieses sprunghafte typisch für Kinder ist. Auch die Dialoge zwischen den Zwillingen Ada und Naru und die Kommentare ihrem Vater gegenüber sind sehr authentisch.
Ich habe ein wenig gebraucht, um mit der Geschichte warm zu werden. Auf den ersten Seiten plätschert es eher nur so dahin und man ist sich unsicher, wohin die Reise gehen wird. Sobald dann aber der Mord passiert ist, kommt die Geschichte so richtig in Fahrt und die Spannungskurve geht steil nach oben. Zwischendurch habe ich den typischen sarkastischen Klinghumor vermisst, dann jedoch festgestellt, dass er schon vorhanden ist, aber ein klein wenig gedämpfter und abgemilderter.
Erwähnenswert finde ich auch die Illustrationen im Buch. Einerseits weil ich nicht mit Illustrationen, schon gar nicht mit so vielen gerechnet habe, andererseits weil sie wirklich sehr gut gemacht sind. Sie unterstreichen die Handlung, heben gewisse Aspekte hervor und tragen deutlich zur Stimmung des Buches bei.
"Der Spurenfinder" ist ein chaotisches, lustiges und spannendes Abenteuer für die ganze Familie und ich würde das Buch fast uneingeschränkt weiterempfehlen. Einzig Personen, die weder mit Kindern noch mit Kinder- und Jugendliteratur etwas anfangen können, sollten besser die Finger davonlassen.