Inhaltsangabe:
Eigentlich wollte Jeanne Toussaint den französischen Baron Bernard de Morell heiraten, aber die Verlobung ist geplatzt. Jetzt muss sie ihren Lebensunterhalt mit Näharbeiten finanzieren. Unter ihren Arbeitgebern gehört u.a. Coco Chanel, die Jeanne nicht nur einen Job gibt, sie sind auch beste Freundinnen. Wenn es die Zeit zu lässt, verbringen sie ihre Abende in einem bekannten Nachtclub. Alle die, die Rang und Namen haben, gehen dort ein und aus, so auch der erfolgreiche Juwelier Louis Cartier. Als dieser Jeanne sieht, ist er nicht nur von ihrem Aussehen begeistert. Sofort spürt er, dass sie ein untrügliches Gespür für Stil hat und zudem auch das Talent besitzt, diesen umzusetzen. Louis setzt alles daran, sie näher kennenzulernen, um sie als Designerin einzustellen. Wird Jeanne es tatsächlich schaffen, für dieses erfolgreiche Familienunternehmen zu arbeiten?
Nach zahlreichen Veröffentlichungen (u.a. Peggy Guggenheim oder Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe) hat Sophie Villard mit Cartier Der Traum der Diamanten ihr neustes Werk, dass im November 2024 im Penguin Verlag erschienen ist, vorgelegt. Da ich schon das eine oder andere Buch der Autorin gelesen habe, weiß ich den flüssigen und leichten Schreibstil sehr zu schätzen. Aber nicht nur dies, auch der bildhafte Erzählstil ist nahezu brillant. Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, war ich bereits in die Geschichte um Jeanne Toussaint und den Cartier Brüdern ein und abgetaucht. Ich konnte, nein, wollte diesen Roman nicht mehr aus den Händen legen und die kurzen Kapitel verleiteten mich immer mehr und mehr dazu, weiterzulesen. Zu jedem Zeitpunkt wollte ich wissen, wie es mit der Handlung weitergeht. Hinzu kommt noch der ständige perspektiven Wechsel von den jeweiligen Protagonisten, der das Lesen so lebendig gestaltete. Natürlich trugen auch die Charaktere sehr viel dazu bei, denn sie wurden authentisch und sehr lebensnah gezeichnet und wiedergegeben.
Sophie Villard entführt ihre Leserschaft auf eine einzigartige Zeitreise in die glamouröse Welt der Familiendynastie Cartier, wo wir u.a. eine Menge über die Arbeit der Schmuckdesigner und deren Kollektion erfahren oder dem Konkurrenzkampf zwischen den Familienbetrieben Cartier und Faberge`. Obwohl die Geschichte rein fiktiver Natur ist, so hat es die Autorin es sich nicht nehmen lassen, eine gewisse Authentizität in ihren Roman einfließen zu lassen. Durch das Einweben zahlreicher historischer Ereignisse, die zwischen 1910 1913 stattfanden, wirkt sie sehr reell und man könnte meinen, dass sie sich genauso abgespielt hat. Leider nein, was meine Lesebegeisterung nicht im Geringsten geschmälert hat. Eher im Gegenteil. Zu gerne hätte ich den zweiten Band gleich hinterher gelesen. Leider muss ich mich ein wenig in Geduld üben und das, obwohl die Leseprobe meine Neugierde auf die Fortsetzung mehr als nur geweckt hat.
Cartier Der Traum von Diamanten ist eine wunderbare Reise in die glitzernde Welt der Familiendynastie Cartier. Sophie Villard hat ein brillantes atmosphärisches Lesehighlight geschaffen, in dem es nicht nur funkelt. Sie hat die damalige Zeit perfekt eingefangen und gibt dem Leser das Gefühl hautnah dabei zu sein. Einzigartig und perfekt!
5 von 5 Sternen und wer gerne historische Romane liest oder lesen möchte, der ist hier Bestens aufgehoben!