Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber Klappentext und Leseprobe, waren für mich so ein Wow-Erlebnis, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Leider wurde das Buch der dadurch sehr hoch gesetzten Messlatte nicht gerecht.
Nach einem superstarken Start in die Geschichte, der mir Gänsehaut verursacht hat, flaute die Spannung erstmal erheblich ab.
Echte mitreißende Spannung wird erst viel zu spät im letzten Drittel erzeugt und dann endet die Geschichte viel zu abrupt mit reichlich offenen Fragen. Es wird zwar hinreichend suggeriert, wie die Geschichte wohl ausgegangen ist, aber nicht alles, was an Nebenhandlungen eröffnet wurde, wurde für mein Empfinden auch befriedigend abgeschlossen.
Was mich neben der fehlenden Spannung am meisten gestört hat, wart das leichtsinnige, selbstzerstörerische Verhalten der Protagonistin, die Scheinbare absolute Unfähigkeit der Polizei und die offensichtlich egoistischen Hintergründe von Nickis Verschwinden. Also rein auf charakterlicher Ebene eigentlich aller Figuren hat mich die Handlung oft ziemlich aufgeregt, weil ich viele Verhaltensweisen einfach null nachvollziehen konnte.
Gut gelungen und fast schon grandios angelegt war dagegen die Täter-Perspektive, in der für mich die Stärke der Geschichte lag. Die fand ich wirklich sehr eindrücklich rübergebracht und für mich waren es die einzigen Stellen im Buch, die wirklich Thriller-Atmosphäre erzeugten.
Großes Kino war für mich der Plottwist ganz am Ende, für mich ein echter Mindf*ck Moment und eine plottechnische Glanzleistung. So hätte bitte das gesamte Buch sein sollen, dann wäre es ein nervenaufreibender Pageturner gewesen. Ich hatte mir von dieser Geschichte nach dem fulminanten Start einfach mehr erwartet und war unterm Strich eher ernüchtert.