Für dieses Hörbuch habe ich mich entschieden, weil es am Niederrhein, genauer gesagt in Alpen, spielt. Ich habe meine Jugend am Niederrhein verbracht und hoffte darauf, in diesen Zeiten schwelgen zu können.
Doch beim Hören bekam ich einfach immer mehr Fragezeichen im Kopf. Was für eine Geschichte wollte die Autorin Anne Gesthuysen hier eigentlich erzählen? Bis zum Schluss war ich mir unschlüssig, worum es ihr ging? Um die tragische Geschichte eines kleinen Mädchens, das trotz Beeinträchtigungen leben wollte? Um eine Seelsorgerin, die die Gemeinde zusammenhalten will? Dieses Buch enthält zu viel und doch zu wenig. Ein wenig Kriminalroman, ein bisschen dörfliche Sozialstudie, ein kleiner Generationenkonflikt und auch eine kleine Liebesgeschichte, aber nichts steht im Vordergrund.
Immer wieder habe ich beim Hören an eine ZDF-Vorabendserie gedacht. Wir sehen eine fest umrissene dörfliche Gemeinschaft. Es gibt viel Klatsch und Tratsch. Gefühlte Wahrheiten zählen mehr als hieb- und stichfeste Fakten. Der Nachbar weiß oft besser über dein Leben Bescheid als du selbst. Es ist eine heile Welt, in die kleine und größere Sorgen und Nöte einbrechen. Lösungen präsentiert uns die Autorin oft nebenbei. Dadurch plätscherte das Erzählte für mich oft so dahin. Es vermag nicht wirklich zu fesseln, ist aber auch nicht so langweilig, dass ich als Hörerin abschalten will.
Genauso wie der Inhalt, lässt mich auch der Titel des Buches ratlos zurück. Was soll mir Vielleicht hat das Leben Besseres vor sagen? Und wie kann ich ihn mit dem Inhalt in Bezug setzen? Eigentlich gar nicht.
Das Highlight bei diesem Hörbuch war die Sprecherin, Eva Gosciejewicz. Sie sorgt dafür, dass die weibliche Hauptfigur, die Seelsorgerin Anna, vor meinem inneren Auge zum Leben erwacht. Das macht sie richtig gut. Bis auf wenige Szenen, ist es ihre Sicht auf das Geschehen, die wir verfolgen.
Da ich selbst nicht so richtig von diesem Hörbuch überzeugt bin, es jedoch nicht schlecht war, vermag ich keine Empfehlung für oder gegen die Geschichte auszusprechen. Werde ich noch einmal etwas von der Autorin lesen? Auch das vermag ich weder zu bejahen noch zu verneinen.